Donaueschinger Musiktage 2018

Festival für Neue Musik - gefördert als kulturelle Spitzeneinrichtung

Die 1921 gegründeten Donaueschinger Musiktage sind das älteste Festival für Neue Musik der Welt und das renommierteste dieser Art in Deutschland. Viele bedeutende Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts haben hier ihre Werke uraufgeführt. Das jährlich im Oktober stattfindende Festival gibt einen Überblick über die Musikavantgarde der Gegenwart.

Neue Musik unterliegt einem ständigen Wandlungsprozess. Komponistinnen und Komponisten reagieren auf das aktuelle Zeitgeschehen und setzen sich in ihren Werken mit gesellschaftlichen, technischen und sozialen Entwicklungen auseinander. Dies spiegelte sich im Programm der Donaueschinger Musiktage: Die Konzerte, Diskussionen und Klanginstallationen der Ausgabe 2018 widmeten sich z.B. Themen wie Robotik, Filterblasen und öffentliche Gewalt.

Das Orchester in der Filterblase

Im Eröffnungskonzert untersuchte Malin Bång das labile Gleichgewicht eines Orchesters und ging der Frage nach, wie einige Wenige die Meinung eines Kollektivs beeinflussen und manipulieren können. Ivan Feldeles „Air on air“ arbeitete mit dem Atem der Musiker, dem Entstehen und Verklingen des Tons. Marco Stroppas Konzert für Elektronik und Orchester war eine zärtliche Liebeserklärung an die Geschöpfe der Natur. Dass das Private politisch ist, zeigte Isabel Mundrys Uraufführung „Mouhanad“ – die Vertonung eines Interviews mit einem Flüchtling.

Komponierte Zeitgeschichte

Auch in Mundrys zweiter Donaueschinger Uraufführung stand das aktuelle Zeitgeschehen im Mittelpunkt: In „Hey!“ setzte sie sich mit dem Münchner Attentat von 2016 und dem Verhältnis zwischen Täter und Opfer auseinander. Das SWR Experimentalstudio blickte in Enno Poppes Uraufführung „Rundfunk für neun Synthesizer“ dagegen auf die Geschichte der elektronischen Musik und historischer Sounds – von der Schweineorgel zu FM-Synthese. Was wir preisgeben, wenn wir uns Robotern überlassen und inwieweit sich die Unterschiede zwischen Mensch und Maschine noch erkennen lassen, hinterfragte „Thinking Things“ für vier Performer, robotische Erweiterungen, Video, Licht und Elektronik. Nach „Machinations“ und „Luna Park“ ist „Thinking Things“ der letzte Teil der Maschinen-Trilogie von Georges Aperghis.

Musik der Beziehungen

In Donaueschinger Museen, Turnhallen, Gewölbekellern und in der Alten Hofbibliothek, im Fischhaus und in der Alten Molkerei waren die Musiktage mit Klangskulpturen und Installationen zu erleben. In „Thema Musik Live“ diskutierten in diesem Jahr Isabel Mundry, Komponistin, Hervé Boutry, Manager und Viktor Schoner, Intendant der Staatsoper Stuttgart über „Vitamin B – Beziehungen im Musikleben“.

Künstlerische Leitung: Björn Gottstein

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 18. Oktober, 2018 bis 21. Oktober, 2018: Festival für Neue Musik

    Diverse Orte, Donaueschingen

Kontakt

Donaueschinger Musiktage
Amt für Kultur, Tourismus und Marketing Donaueschingen

Karlstraße 58
78166 Donaueschingen
Tel.: +49 (0)771 857 266

www.swr.de/swr-classic/donaueschinger-musiktage (externer Link, öffnet neues Fenster)