Unter ‚Aneignung’ verstehen wir gemeinhin die Übernahme kultureller Eigenheiten oder Ausprägungen durch eine andere, zumeist dominantere Gruppierung. Im Kontext der postkolonialen Sicht auf die Welt ist dies häufig eine Aneignung ursprünglicher Kulturen durch die „Kolonialherren“. Unsere Museen sind voll von den Zeugnissen der Aneignung. Kein ethnologisches oder ethnografisches Museum existiert ohne die Artefakte, die durch Forschungsreisen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ihren Weg nach Europa gefunden haben. Viele Werke zeigen aber auch immer wieder westliche Machthaber, die sich beispielsweise exotisch verkleiden, um eine kulturelle Nähe oder Teilhabe zu symbolisieren, die real nicht vorhanden war. In unserer heutigen globalisierten Welt ist Aneignung ein stets präsentes kulturelles Phänomen.
Die Werke des Memminger Malers Josef Madlener (1881–1967) dienten als Folie für Fragestellungen, denen sich das Fellowship nähern sollten: Wie definieren wir Kultur? Was ist originär? Gibt es eine lokale Kultur? Gab es diese je? Ausgehend von lokalen Bezügen (von den Werken Madleners bis hin zu Artefakten anderer lokaler Museen) sollten die verschiedenen Themenbereiche kulturübergreifend untersucht werden.
Es spielt bei diesem Thema eine untergeordnete Rolle, welchem Kulturraum die Exponate entstammen, deshalb war es nicht nötig, eine Herkunftsregion des Fellows einzugrenzen. Das Thema ist flexibel genug, um in unterschiedliche Richtungen entwickelt zu werden.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
23. September, 2017 bis 14. Januar, 2018: Ausstellung "Buried in the Mix" (Soundinstallationen, Zeichnungen, Videos, Performances)
MEWO Kunsthalle, Memmingen
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