Kyiv Biennale 2026

Kyiv Biennale 2026

Die Kyiv Biennale hat sich unter der Leitung von Vasyl Cherepanyn einen international herausragenden Ruf für die Präsentation zeitgenössischer Künste in der Ukraine erarbeitet. Sie steht heute in besonderer Weise für die kritische Dokumentation und künstlerische Reflexion von Kriegsereignissen, Kriegsfolgen und den Zermürbungserfahrungen, mit denen insbesondere die Zivilbevölkerung der Ukraine konfrontiert ist. Im Jahr 2026 fördert die Kulturstiftung die nächste Ausgabe der Kyiv Biennale, die u.a. am Exil-Standort Berlin stattfindet.

Berlin als Stadt der Diaspora


Angesichts unaufhörlicher militärischer Angriffe Russlands auf zivile Ziele der Ukraine reagiert diese Ausgabe der Kyiv Biennale auf die Notlage, dass ukrainische Künstlerinnen und Künstler sich aktuell auch weiterhin ins Exil gezwungen sehen. Sie bietet den künstlerisch Beteiligten die Gelegenheit, sich über Erfahrungen der künstlerischen Produktion unter Extrembedingungen auszutauschen.

Die Ausstellung lenkt den Blick auf die deutsche Hauptstadt als eine Stadt des Exils und der Diaspora. Berlin wird sowohl zum Ort wie zum Gegenstand einer Reflexion darüber, wie international geflüchtete Kulturschaffende ihr Leben in dieser Metropole führen und wie sie die Stadt prägen und befragen. Dabei spielt auch die Verständigung darüber, welche post-sowjetischen Verflechtungen sowohl Kyiv wie Berlin aufweisen, eine wesentliche Rolle. So hinterfragt die Ausstellung auch den Begriff der Peripherie aus der Perspektive einer transnationalen Geschichte Osteuropas.

Im Rahmen der Ausstellung sollen etwa zwanzig künstlerische Neuproduktionen entstehen. Die Trägerschaft übernehmen die KW Berlin, die mit osteuropäischen, insbesondere ukrainischen Partnerinnen und Partner auch über das Veranstaltungsjahr 2026 hinaus zusammenarbeiten werden.

Kuratorisches Team: Vasyl Cherepanyn, Emma Enderby, Axel Wieder, Nikolas Brummer, Magda Lipska, Serge Klymko, Bojana Piškur, Nav Haq

Fokus Osteuropa

Mit dem „Fokus Osteuropa“ verstärkt die Stiftung durch eine Reihe größerer Projekte den kulturellen Austausch zwischen deutschen und osteuropäischen Institutionen und Kulturakteuren. Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und dauerhafte Arbeitsbeziehungen aufzubauen. Schließlich gibt es rund zwanzig Jahre nach der EU-Osterweiterung weiterhin viel von den Kunstszenen der Region zu lernen. Sie zeichnen sich aus durch große künstlerische Ausdruckskraft und eine bemerkenswerte Widerständigkeit, selbst angesichts politischer Umbrüche oder Angriffe auf die Kunstfreiheit. Neben diesem Projekt fördert die Kulturstiftung des Bundes auch die „Osteuropareisen” und die „Projektionen auf den Osten“. Bereits 2024 unterstützte sie mit der „Kyiv Perenniale“ und der Chemnitzer „Pochen Biennale“ zwei öffentlichkeitswirksame Foren für den Austausch zwischen osteuropäischen Kulturzentren, der hiesigen Exil-Szene und deutschen Kultureinrichtungen.