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Mit der Ausstellung „Marlow Moss: the substantial, the visible, the object“ rückt das Georg Kolbe Museum das Schaffen der britischen Künstlerin Marlow Moss (1889–1958) in den Fokus. Moss zählt zu den Pionierinnen der europäischen abstrakten Kunst, ist jedoch in Deutschland weitgehend unbekannt. Als queere, jüdische Malerin und Bildhauerin wurde ihr Werk durch Krieg und Ignoranz an den Rand gedrängt. Viele ihrer Arbeiten wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, von einigen sind nur noch Fotografien erhalten. Moss verstand Konstruktivismus und Abstraktion als universelle Sprache, die Biografie und Identität überschreiben kann.
Moss erforschte in Malerei, Zeichnung und Skulptur das Zusammenspiel von Licht und Raum und entwickelte mit der gemalten „Doppellinie“ ein zentrales Kompositionselement aus zwei dünnen, parallel verlaufenden Linien, das später von Piet Mondrian übernommen wurde. Ihr Einfluss auf Zeitgenossen ist kunsthistorisch bedeutsam, blieb aber lange unbeachtet.
Die Ausstellung lädt vier zeitgenössische Künstler*innen ein, sich mit Moss’ Werk auseinanderzusetzen: Florette Dijkstra rekonstruiert zerstörte Arbeiten en miniature, Tacita Dean thematisiert Zeit und Zufall, Ro Robertson erforscht nicht-binäre Identität in Skulpturen, und Leonor Antunes entwickelt ein Werk im direkten Dialog mit Moss.
Mit Workshops für queere Jugendliche und einer Begleitpublikation möchte das Museum den Kunstkanon erweitern und ein junges, internationales Publikum ansprechen
Künstlerische Leitung: Elisa Tamaschke, Lucy Howarth
Bildende KünstlerInnen: Marlow Moss und Leonor Antunes, Tacita Dean, Florette Dijkstra, Ro Robertson
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Kontakt
Georg Kolbe Museum
Sensburger Allee 25
14055 Berlin
Telefon: 030-304 21 44
E-mail: info(at)georg-kolbe-museum.de