Osteuropareisen

Osteuropareisen

Mit zwei kuratierten Recherchereisen nach Osteuropa will die Kulturstiftung des Bundes das Wissen deutscher Kultureinrichtungen über die Kunstszenen im östlichen Europa vertiefen, persönliche professionelle Begegnungen befördern und Kooperationen deutscher Museumshäuser mit osteuropäischen Partnerinstitutionen anbahnen. Die Reisen richten sich vor allem an Museumsleiterinnen, Kuratoren und Young Professionals in Deutschland und ermöglichen den Austausch mit den Kunstszenen im östlichen Europa, deren Vertreterinnen ebenfalls Teil der Reisen sein werden.

Im Zentrum der Recherchereisen nach Osteuropa stehen Begegnungen im internationalen Museumskontext. So sind Besuche von Sammlungs- und Ausstellungsinstitutionen, Ateliers, Erinnerungsorten und Gedenkstätten ebenso geplant wie Gespräche mit Akteurinnen und Akteuren aus Kulturjournalismus, Galeriewesen und der Zivilgesellschaft. Die Routen und Reiseziele werden von Expertinnen und Experten für die jeweilige Reiseregion ausgewählt. Teilnehmen können voraussichtlich bis zu zwanzig Vertreterinnen und Vertreter deutscher Museen mit Sammlungen, die 2025 ausgewählt werden. Die Reisen werden in Kooperation mit dem Goethe-Institut durchgeführt.

Fokus auf Bildende Kunst


Für die erste Reise stehen 2026 Metropolen im Fokus, die international relevante Institutionen der Museumslandschaft und der Bildenden Kunst beherbergen. Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Institutionen werden sich dort insbesondere mit Fragen der Sammlungspolitik, der Öffnung in die Stadtgesellschaft und der Produktionsbedingungen für zeitgenössische Künste befassen. Für die zweite Reise 2027 sollen Themen der europäischen Geschichte im Vordergrund stehen, etwa politische Krisen- oder Totalitarismus-Erfahrungen mit Blick auf post-sowjetische Verflechtungen.

Forum zur Anbahnung künftiger Kooperationen


Im Anschluss an die Reisen lädt die Kulturstiftung des Bundes 2027 eine größere Öffentlichkeit zu einem Forum ein, an dem künstlerische Positionen gezeigt werden, Gesprächsrunden stattfinden und Inhalte der Recherchen für ein Publikum aus Kultur, Medien und Politik vermittelt werden. An dem Forum sollen zudem Vertreterinnen und Vertreter der besuchten Zielländer teilnehmen, um die Themen und Erkenntnisse der Reisen für einen größeren Kreis an Kultureinrichtungen in Deutschland zugänglich zu machen. Das Forum soll – über die Recherchereisen hinaus – einen Beitrag leisten, damit interessierte Institutionen konkrete Kooperationen für die Realisierung zukünftiger Ausstellungsvorhaben eingehen.

Fokus Osteuropa

Mit dem „Fokus Osteuropa“ verstärkt die Stiftung durch eine Reihe größerer Projekte den kulturellen Austausch zwischen deutschen und osteuropäischen Institutionen und Kulturakteuren. Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und dauerhafte Arbeitsbeziehungen aufzubauen. Schließlich gibt es rund zwanzig Jahre nach der EU-Osterweiterung weiterhin viel von den Kunstszenen der Region zu lernen. Sie zeichnen sich aus durch große künstlerische Ausdruckskraft und eine bemerkenswerte Widerständigkeit, selbst angesichts politischer Umbrüche oder Angriffe auf die Kunstfreiheit. Neben diesem Projekt fördert die Kulturstiftung des Bundes auch die „Kyiv Biennale 2026“ und die „Projektionen auf den Osten“. Bereits 2024 unterstützte sie mit der „Kyiv Perenniale“ und der Chemnitzer „Pochen Biennale“ zwei öffentlichkeitswirksame Foren für den Austausch zwischen osteuropäischen Kulturzentren, der hiesigen Exil-Szene und deutschen Kultureinrichtungen.
 

Kontakt

Dr. Jeanne Bindernagel

ProgrammentwicklungKulturstiftung des BundesFranckeplatz 206110 Halle an der Saale
Tel: +49(0)345 / 29 97 – 161Fax: +49(0)345 / 29 97 – 333E-Mail an Dr. Jeanne Bindernagel