Peitz 55

Peitz ist das älteste deutsche Avantgarde-Jazz-Festival: Von 1973 bis 1982 fanden dort einzigartige Konzerte statt. Bis zu seinem Verbot war das „Woodstock am Karpfenteich“ ein Sehnsuchtsort, an dem die rigide Kulturpolitik der DDR subtil bis offensiv unterlaufen wurde. Seit 2011 führt die jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg nun diese Festivaltradition fort. Sie ist kontinuierlich mit Überlegungen befasst, wie zeitgenössische Jazz-Musik innovativ weiterentwickelt werden kann. 2018 suchte die jazzwerkstatt den Austausch zwischen Peitz und der polnischen Grenzstadt Gubin, um die Sichtbarkeit des Festivals zu erhöhen und den künstlerischen Austausch mit dem Nachbarland zu befördern: Gubin, der polnische Teil der Grenzstadt, wurde zum Austragungsort eines deutsch-polnischen Saxophone Summit.
Insgesamt sind beim Festival „PEITZ 55“ etwa 100 internationale Musiker und Musikerinnen aufgetreten. Ein besonderer Fokus lag auf der britischen Jazzszene. Die Londoner Szene steht, ähnlich wie die Berliner Szene, in den letzten Jahren für innovative kreative Impulse. Im Vorfeld des Festivals in Peitz gab es ein Konzert in London, das die Berliner Jazzszene in der britischen Hauptstadt vorgestellt hat. Die Instrumente Orgel und Harfe bildeten zwei weitere programmatische Schwerpunkte im Jahr 2018.

Künstlerische Leitung: Ulli Blobel/Marie Blobel
Musiker/innen: Julie Sassoon (GB), Alexander von Schlippenbach Globe Unity Orchestra (D/F/PL/US/GB), Wolfgang Schmidtke Orchestra Blue Monk (D/I), Monks Mood, Silke Eberhard Potsa Lotsa, Jan Roder, Alan Skidmore Quartett (GB/D/US), Helmut „Joe“ Sachse, Nils Wogram (CH), Vesna Pisarovic (HR), Tom Arthurs (GB), Ehwald-Schultze-Rainey (D/US), Roscoe Mitchell/Art Ensemble Of Chicago (US), Kathrin Pechloff Trio, Lauer Large

Weitere Termine:

Konzert „100 Jahre Thelonious Monk“, Berlin: 11.10.2017;
jazzwerkstatt zu Gast in London, Vortex, London: 25.–26.11.2017;
jazzwerkstatt Peitz Nr. 55 in Guben, Gubin (Polen), Cottbus und Peitz: 8.–10.6.2018