Planet Kigali

Spekulatives Labor für Zukunftsvisionen in Kigalis Kunstszene – gefördert im Fonds TURN

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Projektbeschreibung

Das Verständnis von traditioneller Kultur befindet sich in Ruanda in einem radikalen Umbruch, der sich auf die Praxis der zeitgenössischen Kulturszene auswirkt. Tanzstile finden z.B. über Videoportale Verbreitung, Künstler vermarkten ihre Bilder über das Internet, jegliche Form von Musik ist überall zugänglich. Der Modernisierungsschub, der durch die zunehmende digitale Durchdringung des Alltags in Kigali vorangetrieben wird, spiegelt dabei exemplarisch die global ablaufenden Transformationsprozesse. Die Beschäftigung mit traditionellen Kunstformen in Ruanda lässt Rückschlüsse auf die allgemeine Bedeutung von überlieferten kulturellen Praktiken für die heutige Gestaltung von Lebenswirklichkeit zu.

Das Projekt „Planet Kigali“ griff diese Entwicklungen auf und verknüpfte künstlerische Traditionen musikalisch, theatral und tänzerisch mit Zukunftsvisionen. Zusammen mit jungen ruandischen und deutschen Künstlerinnen aus den Bereichen Bildende Kunst, Tanz und Theater gingen Gutiérrez/Dietrich von Political Bodies GbR und Dorcy Rugamba von der Rwanda Arts Intitative in eine künstlerische Auseinandersetzung mit den traditionellen Kunstformen Umuhamirizio, Imbyino und Umushagiriro, der Mythologie Ruandas und den gesellschaftlichen Umwälzungen. Basierend auf Interviews aus dem Jahr 2000, die Rugamba mit sechs alten Meistern der ruandischen darstellenden Künste geführt hat, sollen diese nahezu verschwundenen Stile wiederbelebt und in einer afrofuturistischen Vision in Verbindung mit den Lebensrealitäten der Performerinnen gebracht werden.

„Planet Kigali“ hat ruandische Mythologie, magischen Realismus, Science-Fiction und Mode mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbunden, wobei Zeit als ein flüssiges, nicht-lineares Konzept verstanden wird. Durch die Wiederaneignung von Traditionen und die Verknüpfung mit Zukunftsbildern sucht das Projekt neue, futuristische Identitäten mit einer transformativen Kraft zu erschaffen, ganz im Sinne von Grace Jones, die einst formulierte: “Ich bin nicht so geboren. Man schafft sich selbst.“

Künstlerische Leitung: Yolanda Gutiérrez (D), Jens Dietrich (D), Dorcy Rugamba (RW), Produktionsleitung: Christina Schäfers (D)
Künstlerische Assistenz: Louise Stölting (D)
Bühne: Jelka Platte (D), Jelka Plate (D)
Kostüme: Mizero Cedric (RW)
Video: Yolanda Gutiérrez (D)
Musik: Andi Otto (D), Fashion Agentin: Beatrace Oola (D)
Mit: Frank Koenen (D), Evariste Karingare (RW), Sarah Lasaki (D), Laura Böttinger (D), Wesley Ruzibiza (RW), Eliane N. Umuhire (RW)

Weitere Termine

  • 7.3.2018 Runder Tisch mit der Kunstszene in Kigali / Rwanda Arts Initiative
  • 9.3.2018 1. Laboratory in Kigali
  • 1.-3.11.2018 Laboratories in Kigali in Fashion/Kunst+Bühne/Tanz+Theater
  • 13.-15.12.2018 Rwandan Arts Club / Diskurs und Panels mit Kigalis Kunstszene (kmH), Kampnagel Hamburg

TURN – Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern

Mit dem Fonds TURN möchte die Kulturstiftung des Bundes möglichst viele unterschiedliche Institutionen in Deutschland anregen, sich mit dem künstlerischen Schaffen und den kulturellen Debatten in afrikanischen Ländern zu beschäftigen.

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Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 12. Dezember, 2018 bis 16. Dezember, 2018: Interdisziplinäre Performance "Planet Kigali"

    Weltpremiere & Aufführungen

    Kampnagel, K2, Hamburg

Kontakt

Political Bodies GbR

Klaus-Nanne-Str 114a
22457 Hamburg
www.yolandagutierrez.de (externer Link, öffnet neues Fenster)