Schuld

Theater, Tanz und Performance aus Amsterdam, Grahamstown, Maputo und Paris – gefördert im Fonds TURN

Die Verschränkung von moralischer und finanzieller Schuld prägt den politischen wie alltäglichen Umgang mit kolonialer Vergangenheit. Dabei spielen Diskussionen um Provenienz, Rehabilitation und Reparation eine zentrale Rolle.

Mit dem Projekt "SCHULD" nimmt das Festival Theaterformen 2018 in Braunschweig zusammen mit dem Festival Kinani in Maputo (Mosambik) und dem National Arts Festival in Grahamstown (Südafrika) die Auseinandersetzung mit fortwährenden postkolonialen Verstrickungen in den Blick, wie sie in Theater, Tanz und Performance auf dem afrikanischen Kontinent und in den Werken afrikanischer Künstler in der Diaspora gespiegelt werden. "SCHULD" beschäftigt sich mit den Implikationen und Mechanismen von Schuld als finanzieller, moralischer und juristischer Kategorie.

Sony Labou Tansi und Dieudonné Niangouna erzählen in ihrer Produktion von Schuld und Verantwortung des postkolonialen Herrschers, Dorothée Munyaneza von der Notwendigkeit und oftmals verzeifelten Unmöglichkeit, die Schuldigen für einen Genozid zur Rechenschaft zu ziehen und Ogutu Muraya beleuchtet das afrikanische intellektuelle Erbe des im Übermaß schuldigen 20. Jahrhunderts neu. In neuen Arbeiten werden Jade Bowers und Horácio Macuácua Begriffe und Tatbestände von Schuld sowie das koloniale Erbe hinterfragen. Drei Theatermacher/innen der jüngsten Generation fügen in den neu produzierten "SHORT PIECES" ihre Perspektiven hinzu.

Zusätzlich erhalten zehn Kulturjournalist/innen aus verschiedenen afrikanischen Ländern die Gelegenheit, über die gezeigten Arbeiten, die Produktions- und Diskurszusammenhänge und ihre eigene Positionierung zu schreiben und zu diskutieren. In der Festivalakademie sind zudem zwölf Nachwuchskünstler/innen aus aller Welt eingeladen, das Festival fragend und kritisch zu begleiten.

"SCHULD" wirft beim Festival Theaterformen 2018 mit drei Gastspielen, zwei Koproduktionen, drei eigens produzierten Nachwuchspositionen und einem umfassenden Rahmenprogramm ein Schlaglicht auf die Vielfalt künstlerischen Schaffens auf dem afrikanischen Kontinent und eröffnet eine Auseinandersetzung mit postkolonialen und ästhetischen Diskursen der Herkunftsländer.

Künstlerische Leitung: Martine Dennewald (DE)
Mit: Jade Bowers (ZA), Horácio Macuácua (MZ), Dorothée Munyaneza (FR), Ogutu Muraya (KE), Dieudonné Niangouna (CD)

 

Weitere Termine

Maputo Festival Kinani, Maputo - Aufführungen

01.07.2018 - 31.07.2018 National Arts Festival, Grahamstown - Gastspiele, Koproduktionen, Nachwuchsprogramm, Ausstellung, Konzert usw.

Aufführung Nachwuchsprogramm (in Planung), Maputo

25.09.2018 - 30.09.2018 International Dance Week, Maputo - Aufführungen

TURN – Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern

Mit dem Fonds TURN möchte die Kulturstiftung des Bundes möglichst viele unterschiedliche Institutionen in Deutschland anregen, sich mit dem künstlerischen Schaffen und den kulturellen Debatten in afrikanischen Ländern zu beschäftigen.

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Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 7. Juni, 2018 bis 17. Juni, 2018: Aufführungen

    Staatstheater, Braunschweig

Kontakt

Festival Theaterformen
c/o Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH

Opernplatz 1
30159 Hannover

www.theaterformen.de (externer Link, öffnet neues Fenster)