Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts

Ausstellung Kestner Gesellschaft

Die Vollversion des dekorativen Hintergrundbildes dieses Elements anzeigen.

Post Studio ist der Name des heute legendären Lehrstuhls, den der Künstler John Baldessari 1970 an der neu gegründeten Kunsthochschule California Institute of the Arts (kurz CalArts) initiierte. Das Post Studio steht für die Idee einer Kunst, die sich vom Atelier löst und sich außerhalb, im Alltag ereignet. Mit dem CalArts verbinden sich in dieser frühen Phase progressive pädagogische Konzepte und feministische künstlerische Praktiken, die prägend für eine ganze Generation wurden. Viele der damals erprobten Ideen und Ansätze, etwa Institutionenkritik, Bildkritik oder Feminismus, sind bis heute relevante Topoi der Kunst. Insofern markieren das CalArts und insbesondere das Post Studio die Institutionalisierung eines Paradigmenwechsels in der Kunst. In einer Ausstellung, einem Symposium und einem umfangreichen Forschungsvorhaben widmete sich die Kestnergesellschaft in Hannover gemeinsam mit der Freien Universität Berlin und weiteren internationalen Partnern erstmals der historischen Aufarbeitung des Post Studio und der legendären Gründungsjahre (1970-1980) des CalArts. Die Ausstellung stellte sowohl einzelne künstlerische Positionen vor, die den Lehrbetrieb prägten, als auch die damals praktizierten neuen Lehrmethoden. Gezeigt wurden ca. 100 Werke von rund 40 Künstler/innen, darunter Arbeiten, die zum ersten Mal in der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Erstmals wurden Lehrinhalte und Werke der prägenden CalArts-Jahre in einer Ausstellung zusammengeführt. Interviews mit Zeitzeugen waren als Oral-History-Beiträge in der Ausstellung zu hören.
Die Ausstellung wollte die Aktualität der Ansätze des CalArts besonders im Hinblick auf die Digitalisierung sichtbar machen: Inwiefern sind die damals vertretenen Ansätze zur Loslösung der Kunst von Ort und Material relevant und hilfreich, wenn heute die Digitalisierung eine viel umfassendere Ortlosigkeit und Virtualität bewirkt hat – und dies nicht nur im Bereich der Kunst?

Projektkonzeption und Kurator/innen: Philipp Kaiser (US), Christina Végh
Kooperationspartner/innen: Freie Universität Berlin: Annette Lehmann; Migros Museum Zürich: Heike Munder; California Institute of the Arts Los Angeles: Ravi Rajan; metaLAB Harvard University: Jeffrey Schnapp

Künstler/innen: Michael Asher, John Baldessari, Ericka Beckman, Ross Bleckner, Barbara Bloom, Troy Brauntuch, Klaus vom Bruch, Judy Chicago, Eric Fischl, Simone Forti, Jack Goldstein, Douglas Huebler, Stephan von Huene, Allan Kaprow, Mike Kelley, Alison Knowles, Suzanne Lacy, Matt Mullican, Daniel Joseph Martinez, John Miller, Susan Mogul, Ann Noël Williams, Sandra Orgel, Tony Oursler, Lari Pittman, Stephen Prina, Aviva Rahmani, Ulrike Rosenbach, David Salle, Mira Schor, Jim Shaw, Miriam Schapiro, Wolfgang Stoerchle, Mitchell Syrop, Carry Mae Weems, James Welling, Faith Wilding, Christopher Williams und Emmett Williams u.a.

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 30. August, 2019 bis 10. November, 2019: Ausstellung

    kestnergesellschaft, Hannover

Weitere Termine:

Von Juli bis September 2020 wurde die Gruppenschau im Kunsthaus Graz gezeigt. Eine weitere Station in Los Angeles ist in Planung.

Kontakt

kestnergesellschaft

Goseriede 11
30159 Hannover

www.kestnergesellschaft.de (externer Link, öffnet neues Fenster)