World Cinema Fund

Förderung internationaler Kooperationen der Filmproduktion und -distribution | gefördert als Kultureller Leuchtturm

Förderung Verleih ganzjährig offen

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Projektbeschreibung

Der World Cinema Fund fördert seit seiner Gründung 2004 die Produktion von Spiel- und Dokumentarfilmen im außereuropäischen Ausland sowie deren Verleih und stärkt so die dortigen Filmindustrien. Die geförderten Filme setzen sich intensiv mit der Realität der jeweiligen Länder auseinander. Sie zeichnen sich aus durch die individuelle Handschrift der Regisseurinnen und Regisseure, durch eine besondere Filmsprache und ein hohes Maß an politisch-historischer Sensibilität. Viele Filme des World Cinema Fund können Erfolge auf internationalen Festivals vorweisen, zum Beispiel die Goldene Palme der Internationalen Filmfestspiele in Cannes („Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives“ von Apichatpong Weerasethakul, Thailand, 2010), den Goldenen Leoparden in Locarno („Vengeance Is Mine, All Others Pay Cash“ von Edwin, Indonesien, 2021) sowie zahlreiche Auszeichnungen auf den Filmfestivals von Toronto, Venedig sowie bei der Berlinale. Bislang hat der World Cinema Fund über 350 Produktionen aus mehr als 5600 eingereichten Förderanträgen und 67 verschiedenen Ländern gefördert. Für die Zukunft strebt der World Cinema Fund eine verbesserte Sichtbarkeit geförderter Produktionen in Deutschland an und sucht hierfür – über die Internationalen Filmfestspiele hinaus – die Kooperation mit Filmreihen und Veranstaltungen (wie etwa „Around the World in 14 Films“). Hierbei geht es nicht zuletzt darum, das „Kino als Ort“ und als Gemeinschaftserlebnis zu stärken. Für die Vermittlung in den Herkunftsländern will der World Cinema Fund eigene Beratungen für neue Publikumskonzepte aufbauen.

Was fördert der WCF?

Schwerpunktregionen der Förderung

Zu den Schwerpunktregionen (öffnet neues Fenster) der Förderung zählen Afrika, Lateinamerika und die Karibik, der Mittlere Osten, der Kaukasus, Zentral- und Südostasien, im Pazifik liegende Inselstaaten sowie Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, Nepal, die Mongolei, Pakistan und Sri Lanka.

Produktionsförderung

Antragsberechtigt sind Produktionsfirmen mit Regisseuren aus den genannten Regionen sowie deutsche Produktionsfirmen, die eine Zusammenarbeit mit einem Regisseur aus den genannten Regionen nachweisen können. Förderberechtigt sind nur Produktionsfirmen mit Sitz in Deutschland, d. h. im Falle der Antragstellung von ausländischen Produzenten muss eine Kooperation mit einem deutschen Partner nachgewiesen werden. Dies kann jedoch auch nach Antragstellung erfolgen.

 

Höchstfördersumme: 60.000 Euro pro Projekt
Die Fördersumme darf nicht mehr als 50% der Gesamtproduktionskosten betragen.
Die Gesamtherstellungskosten der zu fördernden Projekte sollten zwischen 200.000 Euro und 1.400.000 Euro liegen.
Der Förderbetrag muss für die Produktion des Films in den o.g. Regionen ausgegeben werden.

 

Verleihförderung

Deutsche Verleihunternehmen können Verleihförderung in Höhe von maximal 10.000 Euro für die Distribution von Filmen aus den WCF-Regionen in Deutschland beantragen. Der Förderbetrag darf nicht mehr als 50% der Gesamtverleihkosten ausmachen.

WCF Europe

Das Sonderprogramm WCF Europe (externer Link, öffnet neues Fenster) richtet sich an den Bereich Produktion und weitet die Unterstützung durch den WCF auf europäische Firmen aus den Mitgliedsländern des MEDIA sub-programmes aus. Die Hauptförderkriterien sind dieselben wie für den World Cinema Fund, ebenso die förderberechtigten Regionen und Länder, hinzukommen zum WCF Europe die Staaten Weißrussland und Moldawien.

Höchstfördersumme: 60.000 Euro pro Projekt und / oder 50% der gesamten Produktionskosten.
40.000 Euro für Postproduktionsförderung.
Die Gesamtherstellungskosten der zu fördernden Projekte sollten zwischen 200.000 Euro und 1.400.000 Euro liegen.
Der Förderbetrag muss für die Produktion des Films in den o.g. Regionen und Ländern ausgegeben werden. Die Produktionsanteile der Teilnehmerländer des MEDIA sub-programme müssen insgesamt mindestens 20% bei einem Dokumentarfilm und 25% bei einem Spielfilm betragen. Unter keinen Umständen dürfen sie aber 70% überschreiten.

WCF Afrika

Der World Cinema Fund hat in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt für 2016 eine besondere Fördermöglichkeit für Projekte aus Subsahara-Afrika ins Leben gerufen. Alle WCF-Einreichungen mit Projekten aus Subsahara-Afrika werden automatisch auch für die gesonderte Förderlinie WCF Subsahara-Afrika berücksichtigt.

Es gelten die WCF-Einreichtermine und die WCF-Richtlinien für Produktionsförderung. Für die Einreichung ist das übliche Formular WCF-Produktionsförderung zu verwenden. Die Fördermittel in Höhe von 160.000 Euro werden vom Auswärtigen Amt zur Verfügung gestellt.

WCF ACP

Mit Unterstützung der ACP (African, Caribbean and Pacific Group of States) lancierte der WCF 2020 das neue Förderprogramm WCF ACP (externer Link, öffnet neues Fenster).

Der WCF begrüßt die Einreichung von Projekten aus der Pazifischen Region, die bislang nicht Teil der WCF-Förderinitiative war.

WCF ACP ist eine besondere Gelegenheit, die Finanzierung und Umsetzung von Projekten aus WCF- und ACP-Regionen zusätzlich zu optimieren. Bei dem Programm handelt sich um eine ergänzende Finanzierung von Projekten, die im Rahmen einer Jury-Sitzung für WCF- bzw. WCF Africa Fördermaßnahmen empfohlen werden. Mit WCF ACP können die Beträge, die für die Finanzierung geförderter Projekte bereitgestellt werden, verdoppelt oder sogar verdreifacht werden.

Dreizehn neue Förderempfehlungen

Die WCF-Jury hat ihre Auswahl getroffen

Die WCF-Jury hat ihre Auswahl aus 140 eingereichten Projekten aus insgesamt 50 Ländern getroffen. Die Förderempfehlungen umfassen Mittel in Höhe von 345.000 Euro.

Mitglieder der Jury sind die Dokumentarfilmproduzentin und Documentary Creative Advisor Marta Andreu (Spanien), die Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin Ayse Polat (Deutschland), die Filmwissenschaftlerin und Kuratorin Viola Shafik (Deutschland / Ägypten) sowie der WCF-Leiter Vincenzo Bugno (Italien / Deutschland). Hinzu kommen als Juror*innen für WCF Africa der Produzent und Leiter des panafrikanischen Filmfestivals FESPACO sowie des Berliner Festivals Afrikamera Alex Moussa Sawadogo (Burkina Faso) und die Filmemacherin und Kuratorin Dorothee Wenner (Deutschland).

Produktionsförderung WCF

A Bright Future, Regie: Lucía Garibaldi (Uruguay). Produktion: Montelona (Uruguay), Francisco Magnou Arnabal; Achtung Panda! (Deutschland), Jamila Wenske. Spielfilm.
Fördersumme: € 35.000

Athlete, Regie: Semih Gülen und Mustafa Emin Büyükcoşkun (Türkei). Produktion: Amok Film (Türkei); Amok Film UG (Deutschland), Arda Çiltepe. Spielfilm.
Fördersumme: € 25.000

Nothing in its Place, Regie: Burak Cevik (Türkei). Produktion: Fol Film (Türkei), Burak Cevik; Flaneur Films (Deutschland), Zsuzsanna Kiràly. Spielfilm.
Fördersumme: € 33.000

The Village next to Paradise, Regie: Mo Harawe (Somalia). Produktion: Koor Films (Somalia), Nuh Musse Berjeeb; NiKo Film (Deutschland), Nicole Gerhards. Spielfilm.
Fördersumme: € 45.000
Der Regisseur hat 2022 an Berlinale Talents teilgenommen.

Elephants in the Fog, Regie: Abinash Bikram Shah (Nepal). Produktion: Underground Talkies (Nepal), Anup Poudel; Die Gesellschaft DGS (Deutschland), Michael Henrichs. Spielfilm.
Fördersumme: € 40.000
Der Regisseur hat 2010 an Berlinale Talents teilgenommen.

WCF Europe

Sem Coração (Heartless), Regie: Nara Normande und Tião (Brasilien). Produktion: Cinemascópio Produções Cinematográficas e Artísticas Ltda (Brasilien), Emilie Lesclaux; Les Valseurs (Frankreich), Justin Pechberty. Spielfilm.
Fördersumme: € 25.000
Die Regisseurin Nara Normande hat 2020, der Regisseur Tião hat 2009 an Berlinale Talents teilgenommen.

I the Song, Regie: Dechen Roder (Bhutan). Produktion: Dakinny Productions (Bhutan), Dechen Roder; Girelle Production (Frankreich), Johann Chapelan. Spielfilm.
Fördersumme: € 30.000

Muchachos bañándose en el lago, Regie: Michael Labarca (Venezuela). Produktion: Todos los Ríos (Venezuela), Patricia Ramírez-Arévalo; Ticket Shoot Films (Frankreich), René Osi. Spielfilm.
Fördersumme: € 35.000

WCF Africa

Disco Afrika, Regie: Luck Razanajaona (Madagaskar). Produktion: Africamadavibe Production (Madagaskar), Herizo Rabary; NiKo Film (Deutschland), Nicole Gerhards, We Film (Frankreich, Reunion), Jonathan Rubin. Spielfilm.
Fördersumme: € 35.000
Der Regisseur hat 2012 an Berlinale Talents teilgenommen.

Khartoum Bites, Regie: Mohamed Subahi und Areej Ezz’el’din Zarroug (Sudan). Produktion: Sudan Film Factory (Sudan), Talal Afifi; Light Echo Pictures GbR (Deutschland), Frank Albers. Dokumentarische Form
Fördersumme: € 20.000

Verleihförderung

Mediterranean Fever, Regie: Maha Haj (Palästina). Verleih: Pallas Film GmbH. Spielfilm.
Fördersumme: € 8.000
Deutscher Kinostart: 4. Mai 2023

Valeria is Getting Married, Regie: Michal Vinik (Israel). Verleih: W-FILM Distribution. Spielfilm.
Fördersumme: € 8.000
Deutscher Kinostart: 25. Mai 2023

Before, Now and Then, Regie: Kamila Andini (Indonesien). Verleih: One Filmverleih GmbH. Spielfilm.
Fördersumme: € 6.000
Deutscher Kinostart: 29. Juni 2023

 

WCF Day am 21. Februar 2024 (auf Englisch)

Der World Cinema Fund Day ist die Denkfabrik des WCF. In Panels und Diskussionsrunden geht es um Filmkultur, Produktionsverhältnisse in den Förderregionen und um strukturelle Veränderungen. Außerdem geht es um neue Schwerpunkte der WCF-Förderstrategie und die Vorstellung neuer geförderter WCF-Projekte.

Auswahl geförderter Filme und Auszeichnungen

Uncle Boonmee who can Recall his Past Lives von Apichatpong Weerasethakul, Thailand:
Onkel Boonmee leidet an Nierenversagen. Als eifriger Yogi ist er sich seines Körpers sehr bewusst. Er weiß, dass er in 48 Stunden sterben wird. Er ruft seine entfernten Verwandten an, damit sie ihn zum Sterben aus dem Krankenhaus nach Hause holen. Dort werden sie vom Geist seiner verstorbenen Frau begrüßt, der erschienen ist, um sich um ihn zu kümmern. Auch sein verlorener Sohn kehrt aus dem Dschungel zurück, als eine Art Affe. In der ersten Nacht spricht Boonmee über seine letzten sechs Leben, an die er sich erinnert.

Preise: Internationale Filmfestspiele von Cannes 2010, Goldene Palme


Ajami von Scandar Copti und Yaron Shani, Israel/Palästina:
dt. Ko-Produktion: Twenty Twenty Vision, Spielfilm
Schauplatz der Ereignisse sind die Städte Jaffa und Tel Aviv, die zwar einer einzigen urbanen Landschaft angehören, aber von einer unsichtbaren Mauer geteilt sind. Jaffa wird hauptsächlich von arabischen israelischen Staastbürgern bewohnt; in Tel Aviv, der modernen pulsierenden Stadt, leben fast nur israelische Juden. Der Film schildert den beschwerlichen Alltag der Bewohner dieser Region und ihre privaten Konflikte, die aufgrund der gesellschaftlichen Umstände entstehen.

Preise (Auswahl): Internationale Filmfestspiele von Cannes 2009, Quinzaine des Réalisateurs, Goldene Kamera, Oscar-Nominierung 2010


La Teta Asustada (Eine Perle Ewigkeit bzw. The Milk of Sorrow) von Claudia Llosa, Peru:
dt. Ko-Produktion: The Match Factory, Spielfilm
Fausta leidet unter der "ängstlichen Brust", einer sonderbaren Krankheit, die Mütter auf ihre Töchter übertragen, die während der Schwangerschaft misshandelt oder vergewaltigt wurden. Die Kinder dieser Frauen nehmen mit der Muttermilch eine schreckliche atavistische Angst auf. Bei Fausta zeigt sich die Krankheit in Hämorrhoiden und plötzlichen Blutungen als Reaktion auf Krisen- oder Stresssituationen. Fausta hat zudem ein Geheimnis, das sie nicht preisgeben will, bis schließlich der Tod ihrer Mutter eine Serie von Ereignissen in Gang setzt, die Faustas Leben für immer verändern.

Preise (Auswahl): Goldener Bär, Internationale Filmfestspiele Berlin 2009, Wettbewerb, Best Ibero-American Picture, Guadalajara International Film Festival 2009, Oscar-Nominierung 2010


Paradise Now von Hany-Abu Assad, Niederlande/Frankreich/Deutschland:
dt. Ko-Produktion: Razor Film, Spielfilm
Im Mittelpunkt stehen zwei junge palästinensische Männer: Khaled und Said sind seit ihrer Kindheit gute Freunde. Nun sind sie dazu bestimmt worden, sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen. Die voraussichtlich letzte Nacht ihres Lebens dürfen sie noch einmal im Kreise ihrer Familien verbringen. Selbstverständlich aber muss ihr Vorhaben streng geheim bleiben, so dass ihnen ein wirklicher Abschied von ihren Angehörigen verwehrt ist. Am nächsten Morgen werden sie an die Grenze gebracht. Die Bomben sind unsichtbar an ihren Körpern befestigt. Doch dann verläuft die Operation nicht so, wie sie geplant war: Die beiden Freunde verlieren sich aus den Augen. Voneinander getrennt und ganz auf sich allein gestellt, müssen sie ihrem Schicksal entgegentreten und für ihre Überzeugungen einstehen.

Preise (Auswahl): Winner of Golden Globe - Best Foreign Language Film (2006); Winner of Independent Spirit Award - Best Foreign Film, Santa Monica (2006); Winner of Vancouver Film Cirtics Circle Award - Best Foreign Film (2006), Verkauf in über 60 Länder


Silent Light von Carlos Reygadas, Mexiko:
dt. Ko-Produktion: The Match Factory, Köln, Spielfilm
Stilles Licht spielt in einer Gemeinde der mexikanischen Mennoniten, die im Norden des Landes leben und immer noch Plattdeutsch sprechen. Gegen die Gesetzte Gottes und der Tradition verliebt sich der verheiratete Johan in eine andere Frau. In einer poetischen Geschichte schildert der Regisseur die unbändige Kraft der Liebe.

Preise (Auswahl): Winner of the Jury Prize, Cannes International Film Festival (2007); Best Film, Best Director, International Critic Award, Best Photography, Lima Latino American Film Festival (2007); Winner of FIPRESCI Award, Rio de Janeiro International Film Festival (2007); Winner of the Golden Hugo, Chicago International Film Festival (2007); Nominated for an Academy Award for the Best Foreign Language Film (2007)


Hamaca Paraguaya von Paz Encina:
dt. Ko-Produktion: Black Forest Films, Berlin, Spielfilm
In einem abgelegenen Ort Paraguays sitzt ein alterndes Bauernehepaar in der lastenden Hitze und wartet auf die Rückkehr ihres Sohnes aus dem Chaco Krieg. Candida und Ramon warten auch darauf, dass es endlich regnet, dass die Hitze ein Ende hat, dass der Wind kommt, sie warten auf den Wetterumschwung, der schon so lange angekündigt wird. Sie warten darauf, dass der Hund aufhört zu bellen und sie warten auf bessere Zeiten. Aber die Hitze bleibt, der Hund bellt weiter, es regnet nicht und der Wind kommt auch nicht. Gefangen in einem ewig dauernden Moment zwischen einem "Vorher" und einem "Nachher" gehen die beiden jedoch ganz unterschiedlich mit diesem Warten um: Ramon ist optimistisch, Candida glaubt, dass ihr Sohn längst tot ist.

Preise: Winner of FIPRESCI Award, Un Certain Regard, Cannes International Film Festival (2006); Winner of Critics Award, São Paulo International Film Festival (2006); Special Grand Jury Mention, Miami International Film Festival (2007)

WCF Booklet

In seinem „little mexican rosa booklet“ gibt der WCF einen Überblick über alle Filmprojekte, die in den vergangenen 17 Jahren durch den Fonds gefördert wurden.

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 22. Februar, 2023 : WCF Day 2023

    Fokus Iran / Kino und Kultur in Zeiten zunehmender Krisen

    HAU Hebbel am Ufer (HAU2), On demand Videomittschnitt folgt , Berlin

Kontakt

World Cinema Fund
Berlin International Film Festival

Potsdamer Str. 5
10785 Berlin
Tel.: +49 (0)30 2592 0516

Website World Cinema Fund (externer Link, öffnet neues Fenster)