Donaueschinger Musiktage 2024

Festival für Neue Musik – gefördert als Kultureller Leuchtturm

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Live-Talk “Kulturaustausch in Europa” am 17.10. 

Bei der Paneldiskussion “Kulturaustausch in Europa” mit unserer Künstlerischen Direktorin Katarzyna Wielga-Skolimowska, Minas Borboudakis (Komponist), Sara Glojnarić (Komponistin) und Stéphane Roth (Künstlerischer Leiter Musica Strasbourg) sprechen die Podiumsgäste u. a. darüber, welchen Platz Kunst und Musik derzeit in Europa einnehmen. Der Talk im Museum Art.Plus wird ab 20:03 live im BR-Klassik ausgestrahlt. Moderator ist Johann Jahn.

Zitat

Musik kann subtil politisch agieren, indem sie modelliert oder hinterfragt, wie Menschengruppen, Objekte und Ökosysteme einzeln oder gemeinsam funktionieren.

Lydia Rilling, Künstlerische Leiterin der Donaueschinger Musiktage

Projektbeschreibung

Die 1921 gegründeten Donaueschinger Musiktage sind das älteste Festival für Neue Musik der Welt und das renommierteste dieser Art in Deutschland. Viele bedeutende Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts haben hier ihre Werke uraufgeführt. Das jährlich im Oktober stattfindende Festival gibt einen Überblick über die Musikavantgarde der Gegenwart.

Das Programm 2024 steht unter dem Titel alonetogether. In 15 Konzerten, Performances und Installationen mit 26 Ur- und Erstaufführungen widmet sich das Festival dem Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe in der zeitgenössischen Musik.

Musik im digitalen Raum und Klanginstallationen

Vier Kompositionen bzw. Klanginstallationen eröffnen das Festival: Mit einem audiovisuellen Auftragswerk der Komponistin Lucia Kilger erobern die Donaueschinger Musiktage erstmals den digitalen Raum: Kilger erschafft eine künstlerische Reflexion verschiedener digitaler Wirklichkeiten, die unsere Zeit entscheidend prägen. Ihr Werk kann online unter swr.li/smonize (externer Link, öffnet neues Fenster) abgerufen werden. Robin Minards Klanginstallation „Kaminoyama Soundmark“ verleiht im Karlsgarten der japanischen Partnerstadt Kaminoyama akustische Präsenz und verneigt sich vor dem japanischen Dichter Saitō Mokichi. Lilja María Ásmundsdóttir transformiert die Galerie im Turm in ein großes Instrument und lädt die Besucher ein, mit ihren Bewegungen den klanglichen Charakter der Installation zu verändern. Elsa Biston verwandelt die Räume des Museum Art.Plus in eine dichte Landschaft aus vibrierenden Objekten, die einen großen Organismus bilden. 

Drumsets, KI und Performance

Enno Poppe multipliziert ein Solo-Instrument und macht so aus einem Individuum eine Gruppe identischer Mitglieder. Die zehn Drumsets des Percussion Orchestra Cologne geben dem Publikum das Gefühl, in einem einzigen gigantischen Schlagzeug zu sitzen. Das SWR Symphonieorchester bringt gemeinsam mit IRCAM unter der Leitung von Susanne Blumenthal unterschiedliche musikalische Akteure auf die Bühne, beispielsweise konfrontiert George Lewis den Saxophonisten Roscoe Mitchell und das Orchester mit einem KI-Solisten. Am Freitagnachmittag ist eine Performance zu erleben, die die Cellistin und Komponistin Séverine Ballon gemeinsam mit Geflüchteten entwickelt hat.

Debüts und besondere Arrangements

In einer posthumen Würdigung des kürzlich verstorbenen New Yorker Komponisten Phill Niblock ist seine Musik mit zwei Uraufführungen zu hören. Erstmals als Solist bei den Musiktagen gastiert Pierre-Laurent Aimard, der gemeinsam mit dem SWR Experimentalstudio zerbrechliche Dimensionen von Klang erzeugt, die dem Andenken eines Kindes gewidmet sind. Zum ersten Mal spielt auch das Kollektiv lovemusic aus Straßburg und präsentiert drei jüngere Komponisten aus England und den USA: David Bird, Hannah Kendall und Laura Bowler, die selbst als Performerin auftreten wird. Der Kontrabassist Florentin Ginot versammelt das Publikum im Schlosspark zu einem Konzert in der Dunkelheit mit Werken für Kontrabass und Elektronik von Carola Bauckholt und Lucia Kilger. Der Komponist und Saxophonist Roscoe Mitchell ist u. a. in einer neuen Triobesetzung gemeinsam mit dem italienischen Schlagzeuger Michele Rabbia und dem Berliner Musiker Ignaz Schick zu erleben.

Reflexionen und Emotionen

Im Konzert des SWR Vokalensembles und des SWR Experimentalstudios unter der Leitung von Yuval Weinberg kommen ästhetisch sehr unterschiedliche Werke von Claudia Jane Scroccaro, Franck Bedrossian und Michael Finnissy zur Uraufführung, die auf Probleme und Erfahrungen unserer Gegenwart reagieren. Das Abschlusskonzert bringt verschiedene Emotionen zum Ausdruck: Francisco Alvarado lässt sich von analogen Kassetten anregen. Sara Glojnarić komponiert eine kollektive Feier von Queer Joy. Und bei Chaya Czernowin übermitteln die Stimmen der Neuen Vocalsolisten wilde Empfindungen, die aus der Tiefe der Körper entspringen.
 

Neben dem Musikprogramm gibt es u. a. Künstlerinnengespräche, Führungen durch die Klanginstallationen, Workshops für Schüler, das Programm „Next Generation“ für Studierende und das Seminar „Abenteuer Neue Musik“ für Lehrende und Studierende. Außerdem ist der Film „Stehende Wellen“ über die Entstehung des Orchesterwerks „Occam Océan Cinquanta“ von Éliane Radigue und Carol Robinson im guckloch-Kino zu sehen. 

Künstlerische Leiterin der Donaueschinger Musiktage: Lydia Rilling

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 17. Oktober, 2024 bis 20. Oktober, 2024: Festival für Neue Musik

    verschiedene Orte, Donaueschingen

Kontakt

Donaueschinger Musiktage
Amt für Kultur, Tourismus und Marketing Donaueschingen

Karlstraße 58
78166 Donaueschingen
www.swr.de/swr2/musik-klassik/donaueschinger-musiktage (externer Link, öffnet neues Fenster)