Auf einen Blick
Kulturinstitutionen in deutschen Großstädten stehen vor einer Vielzahl komplexer, kulturpolitischer Zukunftsaufgaben, die durch sich derzeit überlagernde Krisen entstehen. Das bundesweite Programm „Modelle für Kulturinstitutionen von morgen“ (AT) lädt Kultureinrichtungen und Kommunen ein, trotz dieser Herausforderungen einen Raum für grundlegende Innovationen zu schaffen und sich dem Impuls zu widersetzen, auf Bekanntes und Vertrautes zurückzugreifen. Mit dem Programm stellt die Kulturstiftung des Bundes die Mittel zur Verfügung, um Überlegungen zu neuen Modellen zu ermöglichen: etwa für interkommunale Kooperationen oder experimentelle Nutzungskonzepte für Kulturorte. Das Programm beruht auf der Annahme, dass Kulturinstitutionen in zehn Jahren nur dann eine breite gesellschaftliche Unterstützung genießen werden, wenn sie noch stärker als Gemeingut wahrgenommen werden.
In der Orientierungsphase in den Jahren 2024 bis 2027 fördert die Kulturstiftung des Bundes zunächst die Entwicklung von bis zu fünfzig institutionellen Innovationskonzepten in deutschen Großstädten mit je 50.000 Euro. Zudem umfasst diese Phase Beratungs- und Vernetzungsangebote, Recherche- und Inspirationsreisen zu modellhaften europäischen Kulturorten erweitern den Blick international. Dafür steht ein Gesamtbudget in Höhe von bis zu 4,6 Millionen Euro zur Verfügung. Eine Fortsetzung des Programms ist ab 2027 geplant, damit ausgewählte Vorhaben anschließend realisiert werden können.
Anträge sind möglich, sobald die Fördergrundsätze mit den Antragsvoraussetzungen voraussichtlich im Herbst 2024 auf dieser Seite veröffentlicht wurden. Wenn Sie immer auf dem Laufenden bleiben möchten, dann abonnieren Sie gern unseren Newsletter (externer Link, öffnet neues Fenster) oder folgen Sie uns auf Social Media (externer Link, öffnet neues Fenster).
Fakten Box
- Programm
- Modelle für Kulturinstitutionen von morgen (AT)
- Laufzeit
- 2024 - 2027
- Gefördert werden
- bis zu 50 Innovationskonzepte
- Fördersumme
- 4,6 Mio. Euro
Hintergrund
Die deutsche Kulturlandschaft wird insbesondere durch ihre Institutionen wie Museen, Theater, Bibliotheken und Konzerthäuser gestaltet, die maßgeblich von Kommunen und Ländern finanziert werden. Die Kulturstiftung des Bundes fördert in diesem Umfeld nicht nur künstlerische Spitzenprojekte, sondern setzt immer wieder auch Impulse für strukturelle Innovationen. Umfassende Recherchegespräche zeigen, wie schwer es derzeit selbst Institutionen mit langjähriger Erfahrung fällt, die aktuellen Herausforderungen zu priorisieren und Innovationsansätze – auch über die Grenzen der Bundesländer hinweg – zu sehen.
Das Programm im Einzelnen
Das Programm „Modelle für Kulturinstitutionen von morgen“ (AT) fordert Institutionen oder Einrichtungsverbünde aus Großstädten auf, sich zeitweise aus dem Tagesgeschäft zu lösen und Visionen beispielsweise für experimentelle Nutzungskonzepte für Kulturorte oder neue interkommunale Kooperationen zu entwickeln. Sie können mit den Fördermitteln der Kulturstiftung des Bundes externe Expertise heranziehen oder ihr Personal entlasten, damit Freiräume für radikal neue Ideen entstehen.
Die kommunale Politik und Verwaltung – wie Stadträte, Beigeordnete, Amtsleiterinnen – werden aktiv in die Zukunftsprozesse einbezogen, um diese mit anderen städtischen Entwicklungen verbinden zu können. Im Rahmen des Programms bieten Thementage fachlichen Input etwa zu Organisationsentwicklung, Kunstfreiheit, Diversität, Konfliktmoderation oder Krisenmanagement. Zudem können die Projektträger teilnehmen an Recherche- und Inspirationsreisen zu modellhaften Kulturorten in Deutschland und europäischen Nachbarländern, wo sie mit den Macherinnen vor Ort ins Gespräch kommen.