LitFlow. Für die nächste Literatur

Thinktank. Innovationen. Magazin

LitFlow. Thinktank zur Zukunft der Literatur

Die Literatur wird von der Zukunft eingeholt. Digitale Technologien und die Entwicklungen im Netz dynamisieren den gesamten Literatur- und Kulturbetrieb. Mit LitFlow initiierte die Kulturstiftung des Bundes einen öffentlichen Thinktank, der sich mit diesen Veränderungen und der Zukunft der Literatur und des Buchmarktes beschäftigte. Dafür wurden 20 internationale Expertinnen und Experten aus allen Bereichen des literarischen Feldes eingeladen, um gemeinsam über die Bedingungen und Möglichkeiten der nächsten Literatur zu diskutieren. Sie experimentierten mit Ideen, entwickelten Thesen und Programme und setzten das konstruktive Nachdenken über neuartige Formen der Produktion, Distribution und Rezeption für die literarische Kultur von Morgen in Gang. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Projekte sich in den kommenden dreißig Jahren etablieren könnten.

Die überraschendsten und interessantesten Innovationen und die Audio-Mitschnitte aller Präsentationen, Gespräche und Interviews finden Sie auf der Projektwebseite www.litflow.de (externer Link, öffnet neues Fenster).

Auch auf der Webseite von Litradio (externer Link, öffnet neues Fenster) können Sie die Vorträge und Gespräche nachhören. Litradio übertrug den Thinktank am 28. September 2012 live von 13 bis 22 Uhr.

Konzept und Leitung: Guido Graf, Thomas Klupp, Stephan Porombka
Beratung und Produktion: relations projekte Berlin
LitFlow war eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes

Thinktank-TeilnehmerInnen: Larry Birnbaum, Rita Bollig, Caroline Drucker, Jane Friedman, Kenneth Goldsmith, Ingo Niermann, Kathrin Passig, Elisabeth Ruge, Hilmar Schmundt, Bob Stein, Philipp Teister


Das Programm


Freitag, 28. September 2012

13.00 - 19.00 Uhr
Thinktank für die nächste Literatur
Freitag war der Tag der Innovationen. Die zehn Expertinnen und Experten des Thinktanks präsentierten in 15minütigen Performances ihre Projekte, Erfindungen und Zukunftsszenarien, die sie für LitFlow entwickelt haben.

Rita Bollig, Caroline Drucker, Jane Friedman, Kenneth Goldsmith, Ingo Niermann, Kathrin Passig, Elisabeth Ruge, Hilmar Schmundt, Bob Stein und Philipp Teister beantworteten damit auf pointierte Weise die ganz großen Fragen: Was wird die Literatur und ihren Betrieb in zehn, zwanzig oder auch fünfzig Jahren maßgeblich bestimmen? Wie werden wir schreiben und lesen? Welche Publikationen wird es geben, an die wir jetzt noch gar nicht zu denken wagen? Wie werden wir darüber in welchen Medien miteinander kommunizieren? Was wird aus den Kritikern der Literatur? Wie sieht der nächste Verlag aus? Die nächste Verlegerin? Und wie werden die nächsten Lektoren und Agentinnen ihre nächsten Autorinnen und Autoren betreuen? Im Thinktank wurde jede vorgestellte Innovation und jedes entworfene Szenario diskutiert und geprüft. Vor allem aber haben die Experten Prognosen gewagt und gedanklich weitergesponnen, was die nächste Literatur alles bringen könnte.

20.00 - 21.30 Uhr
Ein Programm für die nächste Literatur
Larry Birnbaum feat. Narrative Science
(Mit Kathrin Passig und Bob Stein)

Die wichtigsten Preise der nächsten Literatur könnte Narrative Science gewinnen: Der in Chicago entwickelte Schreibroboter generiert vollautomatisch Texte aus Datenbanken. Sein Erfinder Larry Birnbaum brachte ihn an diesem Abend mit nach Berlin und diskutierte auf der Bühne mit Kathrin Passig und Bob Stein, wie Algorithmen die nächste Literatur beeinflussen - und wie sie Lesen und Schreiben und unsere Vorstellung von Kreativität verändern werden (in englischer Sprache).


Samstag, 29. September 2012

11.30 - 13.00 Uhr
Open Flow: Projekte für die nächste Literatur
Für das Rahmenprogramm hatte LitFlow auf seiner Webseite die literarisch interessierte Öffentlichkeit gefragt: Wer hat ein Projekt für die nächste Literatur, das den Experten des Thinktanks und dem Publikum unbedingt vorgestellt werden sollte? Ausgewählt wurden sechs Projekte, von denen man vielleicht Großes erwarten darf. Zu sehen waren eine Reihe inspirierender Präsentationen, in denen in nur einer Viertelstunde klar gemacht wurde, an welcher konkreten Innovation man derzeit arbeitet. Die Projektleiter standen anschließend zum Gespräch bereit.

14.00 - 19.15 Uhr
Gespräche zur nächsten Literatur
Samstag war der Tag der Gespräche. Die Expertinnen und Experten des Thinktanks hatten sich dafür Dialogpartner eingeladen, mit denen sie immer schon darüber sprechen wollten, wie sich die Literatur in den kommenden Jahren verändern wird. Teils griffen die Gespräche die gedanklichen Entwürfe des Vortags auf und vertieften deise. Teils erschlossen sie ganz neue Bereiche aus dem weiten Feld der nächsten literarischen Kultur. Alle Gespräche hatten informellen Charakter, sie fanden face-to-face und ohne großen technischen Aufwand statt. Hier wurden keine letzten Worte gesprochen, sondern gemeinsam Möglichkeitsräume vermessen und Perspektiven erweitert.14.00 Uhr
Eröffnung und Vorstellung der Gesprächsrunden

14.30 - 15.15 Uhr (parallele Gespräche)
Friedrich von Borries & Stephan Porombka
sprachen über das Szenario als Technik und als Kunstform zur Erforschung der nächsten Kultur.
Jürgen Neffe & Jane Friedman
sprachen über die nächsten Bedingungen und Möglichkeiten, Bücher ohne Papier zu publizieren (in englischer Sprache).

15.45 - 16.30 Uhr (parallele Gespräche)
Peter Glaser & Caroline Drucker
sprachen über die neuen Creative Industries und ihr Potential, die Verlagswelt zu verändern.
Rita Bollig & Mathias Gatza
sprachen über neue Formate des Geschichtenerzählens und das Prinzip der Mehrfachverwertung in der Literatur des digitalen Zeitalters.

16.30 - 17.15 Uhr (parallele Gespräche)
Thierry Chervel & Bob Stein
sprachen darüber, wie die nächsten Formen des Social Reading die Literatur und den Literaturbetrieb verändern werden (in englischer Sprache).
Elisabeth Ruge & Katharina de la Durantaye
sprachen über Google Books und fragen nach den demokratischen Implikationen und rechtlichen Herausforderungen gemeinfreier Texte.

17.45 - 18.30 Uhr (parallele Gespräche)
Jan Oliver Schwarz & Kathrin Passig
sprachen über die technischen und sozialen Grundlagen für neue literarische Strategien und darüber, welche Strategien erst noch erfunden werden müssen.
Hilmar Schmundt & Henrik Berggren
sprachen über die digitalen Bücherregale von Morgen und diskutieren das Für und Wider eines Facebook für Buchliebhaber (in englischer Sprache).

18.30 - 19.15 Uhr (parallele Gespräche)
Larry Birnbaum & Kenneth Goldsmith
sprachen über unkreatives Schreiben und neue Formen literarischer Kommunikation (in englischer Sprache).
Ingo Niermann & Harm van den Dorpel
sprachen über die Aufmerksamkeitsspannen zukünftiger Leserinnen und Leser und den Digitaltext als Medium für breit angelegte Lektüreprozesse.

20.00 Uhr - Open End
Performances zur nächsten Literatur
Bei seiner exklusiv für LitFlow entwickelten Performance "Facebook-Roulette" zockte der Wiener Autor und Netzkünstler Philipp Teister zusammen mit den Thinktank-Teilnehmern und Facebook-Usern auf der Bühne um die eigene Online-Identität. Die sich selbst fortschreibende Live-Narration ging nahtlos über in die musikalische Duration Performance von Ludwig Plath alias Touchy Mob. In seiner Show verband Touchy Mob persönlichen Minimalismus mit weltumarmenden elektronischen Sounds und rundete LitFlow mit tanzbaren Beats ab.

Die Biografien der Expertinnen und Experten

sowie der LitFlow-Gastgeber können Sie hier downloaden:

Biografien (externer Link, öffnet neues Fenster)

Das Magazin auf www.litflow.de präsentiert und kommentiert in loser Folge Ereignisse und Projekte, an denen sich ablesen lässt, was in Zukunft im Literaturbereich passiert. Lassen Sie sich überraschen.

www.litflow.de (externer Link, öffnet neues Fenster)

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