Mit dem Programm Jupiter – Darstellende Künste für junges Publikum möchte die Kulturstiftung des Bundes das Theater für junge Zuschauer spartenübergreifend stärken und seine gesellschaftliche Bedeutung würdigen. Die Kinder- und Jugendtheater sollen durch die Förderung die Möglichkeit bekommen, modellhafte und attraktive Vorhaben zu entwickeln und umzusetzen und darüber auch mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die Qualitäten des Theaters für junges Publikum zu erzielen. Die Kulturstiftung des Bundes stellt für das Programm bis 2026 insgesamt 3,7 Mio. Euro zur Verfügung.
Die Fachjury von Jupiter hat in ihrer jüngsten Sitzung 12 Produktionen mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Mio. Euro zur Förderung empfohlen: Beteiligt sind 12 Häuser mit einem kontinuierlichen Spielplanangebot für junges Publikum in den Sparten Theater, Tanz und Musiktheater. Sie erproben im Rahmen von Jupiter Neues – in der Zusammenarbeit mit Festivals, freien Gruppen, internationalen Häusern, interdisziplinären Partnern oder auch Künstlerinnen und Künstlern, die bislang kaum im Kinder- und Jugendtheater aktiv waren.
Die geförderten Häuser kooperieren darüber hinaus mit Ausbildungsstätten wie Schauspiel- oder Regieschulen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht den Austausch mit Lehrenden und Studierenden über die darstellenden Künste für junges Publikum, die in der Ausbildung bisher meist kaum eine Rolle gespielt haben. Ziel ist es, den jungen Theatermacherinnen die innovativen Möglichkeiten der Sparte aufzuzeigen und sie so perspektivisch für die Arbeit für junge Zuschauer zu begeistern.
Gefördert werden die folgenden Kooperationsvorhaben:
- fabrik Potsdam in Kooperation mit Fokus Tanz, K3 | Tanzplan Hamburg, HELLERAU sowie der Palucca Hochschule für Tanz Dresden und der FH Clara Hoffbauer Potsdam
- FELD Zentrale für junge Performance e. V. in Kooperation mit Frl. Wunder AG, Turbo Pascal, TUKI Berlin sowie der Universität Hildesheim und der Universität der Künste Berlin
- Junge Deutsche Oper Berlin in Kooperation mit Chez Company und der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig
- Junges SchauSpielHaus Hamburg in Kooperation mit Prinzip Gonzo, dem inklusiven Ensemble „Meine Damen und Herren“ und der Theaterakademie Hamburg
- Niedersächsisches Staatstheater Hannover in Kooperation mit dem Festival Theaterformen und der Theaterakademie Hamburg
- Oldenburgisches Staatstheater in Kooperation mit dem Hanse-Wissenschaftskolleg, Offis – Institut für Informatik Oldenburg, dem Edith-Russ-Haus für Medienkunst sowie der Universität Mozarteum Salzburg und der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
- Staatstheater Cottbus in Kooperation mit Showcase Beat Le Mot und der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- Theater der Jungen Welt Leipzig in Kooperation mit KulturKino zwenkau, der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und der Filmakademie Baden-Württemberg
- Theater Eisleben in Kooperation mit cobratheater.cobra und der Hochschule Merseburg
- Theater Marabu in Kooperation mit dem Beethovenfest Bonn, den Ruhrfestspielen Recklinghausen, der Hochschule für Musik und Tanz Köln und der Ruhr-Universität Bochum
- Theater Mummpitz in Kooperation mit der Compagnie Gare Centrale (Belgien) und der Akademie für Darstellende Kunst Bayern
- Theater Strahl in Kooperation mit dem Künstlerinnenkollektiv KOBAKANT und dem Masterstudiengang Spiel und Objekt der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin
Die geförderten Kooperationen spiegeln die große stilistische und formale Vielfalt der darstellenden Künste für junges Publikum wider. Es finden sich darunter Schauspiel- und Musiktheaterprojekte sowie Objekttheater und ein Tanzstück, von klassischen Bühnenproduktionen über immersive Game-Formate bis hin zu Inszenierungen im Stadtraum. In vielen Vorhaben werden Kinder und Jugendliche schon während der Produktionsphase in die künstlerische Arbeit miteinbezogen. Inhaltlich stehen bei den geförderten Produktionen die großen Themen der Gegenwart und Zukunft im Fokus: Neben Klima und Nachhaltigkeit beschäftigen sich die Arbeiten u. a. mit Fragen der Diversität, Inklusivität, Digitalität und der Stadt-Land-Differenz.
Ausführliche Informationen zu allen geförderten Produktionen unter www.kulturstiftung-des-bundes.de/jupiter (externer Link, öffnet neues Fenster) und unter #ProgrammJupiter in den Social Media.
Für die zweite Förderrunde des Programms können bis zum 30. Juni 2022 Anträge gestellt werden.
Um das Kinder- und Jugendtheater langfristig zu stärken, umfasst das Programm Jupiter neben der Produktionsförderung Diskurs- und Austauschformate und ein Akademieangebot für Theaterjournalistinnen, die 2022 anlaufen werden.