Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau verleiht der Kulturstiftung des Bundes am 30. Mai 2012 das EMAS-Zertifikat für ökologisches Wirtschaften. Mit der Auszeichnung verpflichtet sich die Kulturstiftung des Bundes zu einem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und zu einer Verbesserung ihrer Umweltbilanz.
Stellvertretend für die Belegschaft der Kulturstiftung des Bundes haben Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin, und Alexander Farenholtz, Verwaltungsdirektor, aus den Händen von Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, das EMAS-Zertifikat entgegengenommen.
EMAS (Abk. für: "Eco-Management and Audit Scheme“) ist ein Instrument für betriebliches Umweltmanagement. Entwickelt von der Europäischen Union, verpflichtet es teilnehmende Betriebe, sich einer regelmäßigen Umweltbetriebsprüfung zu unterziehen. Das Zertifikat wird als Auszeichnung an Unternehmen verliehen, die freiwillig die strengen Voraussetzungen der EG-Öko-Audit-Verordnung erfüllen.
„Die Kulturstiftung des Bundes geht voran: Mit der Einführung des Umweltmanagementsystems hat sich die Einrichtung freiwillig verpflichtet, ihren Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern“, hebt Dr. Thomas Brockmeier hervor. „Die Kulturstiftung ist zudem die erste Stiftung im IHK-Bezirk, die sich dem EMAS-System verpflichtet. Innovations- und Modellcharakter beweist das Haus auch bei seinen Zielen, indem es die Mitarbeiter – also den Menschen – in den Mittelpunkt der Umweltschutzmaßnahmen stellt. Der Mensch ist Bestandteil der Natur und schafft Kultur; insoweit ist Wirtschaft selbst, zumal Innovation, nicht ‚nur’ Bestandteil von Kultur, sondern eine kulturelle Errungenschaft ersten Ranges.“
„Im Vergleich zu Wirtschaft und Verkehr scheinen die Umweltauswirkungen von Kunst und Kultur gering zu sein,“ erklärt Hortensia Völckers, „groß kann dagegen ihr Anteil sein, wenn es darum geht, die Welt mit anderen Augen zu sehen und neue Wege zu gehen, um ökologisches Verhalten einzuüben.“ Mit diesem Ziel haben die Kulturstiftung des Bundes und das Berliner Haus der Kulturen der Welt die Initiative „Über Lebenskunst“ ins Leben gerufen und mit einem Förderbetrag von 3,5 Millionen Euro ausgestattet. In den Jahren 2010 – 2012 haben deutsche und internationale Künstlerinnen und Künstler gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Architektur und Bildung Projekte in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Kleidung durchgeführt.
„Für die Kulturstiftung des Bundes bedeutet EMAS kein kosmetisches Siegel,“ erklärt Alexander Farenholtz, „alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirken an einem Lern- und Organisationsprozess mit, der die Umweltbilanz der Kulturstiftung des Bundes konkret und nachweislich verbessert: angefangen beim Papierverbrauch bis hin zu einer energetischen Optimierung unseres Neubaus am Franckeplatz.“
Der Neubau der Kulturstiftung des Bundes steht für eine ökologische Bauweise und setzt in besonderer Weise auf energieeffiziente Technologien. Hierzu zählen Lüftungstruhen mit Wärmerückgewinnung, eine Dreischeibenverglasung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie eine effiziente Dämmung des Neubaus. Die erste öffentliche Begehung des Neubaus findet am 22. Juni 2012 im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Kulturstiftung des Bundes statt.
Die Kulturstiftung des Bundes ist eine der größten öffentlichen Kulturstiftungen Europas. Sie fördert Kunst und Kultur im Rahmen der Zuständigkeit des Bundes. Gegründet wurde die Stiftung am 21. März 2002 durch die Bundesregierung, vertreten durch den Beauftragten für Kultur und Medien, aus dessen Haushalt ihr zurzeit jährlich 35 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Sie ist eine Stiftung des Bürgerlichen Rechts mit Sitz in Halle an der Saale und beschäftigt ca. 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Weitere Informationen sowie die Umwelterklärung der Kulturstiftung des Bundes finden Sie unter: www.kulturstiftung-bund.de/umweltprogramm (öffnet neues Fenster)