Déjà-vu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube

Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe

Das Phänomen des Kopierens ist so alt wie die Kunst selbst. Welche Bedeutung hat die Kopie gegenüber dem Original? Wie wichtig ist Authentizität und welche Rolle nimmt ein Plagiat ein? Die Frage nach Funktion und ästhetischem Wert von Reproduktionen und Kopien erscheint angesichts der Entwicklung in den digitalen Medien besonders dringlich, doch stellt sie sich nicht erst seit YouTube und Flickr. Die Ausstellung Déjà-vu? versammelte herausragende Kopien und Reproduktionen vom späten Mittelalter über die Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst. Zu sehen waren Kopien berühmter Werke von Dürer, Giorgione oder Holbein sowie Werke von Künstlern wie Brueghel, Matisse, Baselitz, Duchamps, Cindy Sherman und Francis Alÿs, die selbst Kopien sind oder sich auf bereits existierende Kunstwerke beziehen.
Ziel der Ausstellungsmacher war es, die ästhetische Leistung und den historischen Wert von Kopien zu würdigen und sie nicht als zweitrangige Wiederholung zu präsentieren. Dem modernen Kult um das Original, der besonders im Museum als traditionellem Ort der Originale gepflegt wird, sollte eine Untersuchung der Kopie als eigenständige Reflexion und als Symptom kunstsoziologischer und historischer Verhältnisse gegenübergestellt werden. Für die Planung und Umsetzung der Ausstellung kooperierte die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe mit der Karlsruher Hochschule für Gestaltung, die im Vorfeld eine Fachkonferenz zum Thema erarbeitet hatte. Ein umfangreicher Katalog mit Essays und Werkanalysen arbeitet das Thema kunsthistorisch und -theoretisch auf und berücksichtigt seine Verknüpfungen in andere Gebiete, z.B. die Rechtsphilosophie. Das Vermittlungsprogramm beinhaltete eine Satelliten-Ausstellung für Kinder und Jugendliche.

Künstlerische Leitung: Pia Müller-Tamm
Kurator/innen: Alexander Eiling, Ariane Mensger, Wolfgang Ullrich, Wilfried Kühn
Künstler/innen: Mike Bidlo (USA), Aneta Greszykowska (P), Klaus Mosettig, Cindy Sherman (USA), Yinka Shonibare (GB/NWAN), Elaine Sturtevant (USA), Hiroshi Sugimoto (J) u.a.

Kontakt

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Hans-Thoma-Straße 2-6

76133 Karlsruhe

www.kunsthalle-karlsruhe.de (externer Link, öffnet neues Fenster)