Floraphilia

Über die Verflechtungen von Pflanzenwelt, Botanik und Kolonialismus

Projektbeschreibung

In der Geschichte des Kolonialismus spielt der Handel mit Pflanzen eine Schlüsselrolle. Ihr Transport aus und in die Kolonien war eine Quelle enormer finanzieller Gewinne. Staaten profitierten von der Monopolisierung des Handels mit bestimmten tropischen Heilpflanzen und Gewürzen. Die Kolonien dienten als fruchtbarer Boden für den Anbau von Nutzpflanzen, die in Europa nicht gediehen. Welche Bedeutung Pflanzen für globale politische und gesellschaftliche Prozesse haben und welche Rolle sie für den Kolonialismus spielen, untersucht die Akademie der Künste in Köln im Rahmen ihres geplanten Forschungs- und Ausstellungsprojektes „Floraphilia“. Um das Thema künstlerisch und wissenschaftlich aufzubereiten und einem breiten Publikum zu präsentieren, hat sich die Akademie der Künste mit zahlreichen Partnerinstitutionen zusammengeschlossen, unter ihnen die Botanischen Gärten in Wuppertal und Berlin.

Die erste von drei geplanten Ausstellungen findet in Köln und im Botanischen Garten in Wuppertal statt. Ausgangspunkt der Kölner Schau ist das indische Springkraut (Impatiens glandulifera), das im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa gelangte und nun vielerorts als invasiver Neophyt bekämpft wird. Die Ausstellungsstation zeigt Positionen von Künstlern wie Maria Theresa Alves, Alberto Baraya oder Otobong Nkanga, die sich mit globalem Handel, ökologischen Themen oder Kolonialgeschichte auseinandersetzen. Ein Auftragswerk der Künstlerin Karolina Grzywnowicz wird sich mit der Abbildung von Pflanzen auf Banknoten beschäftigen.

Die Ausstellungen im polnischen Krakau und im Botanischen Garten in Berlin werden ausgewählte Werke präsentieren, die bereits in Köln und Wuppertal gezeigt wurden, und sie durch ortsspezifische Themen und Beiträge erweitern. In Berlin soll beispielsweise die Geschichte der Botanischen Zentralstelle für Deutsche Kolonien eine wichtige Rolle spielen. Zum Auftakt der Kölner Ausstellung findet ein Symposium statt, zahlreiche weitere Gesprächsformate, Filme und Performances ergänzen das Projekt.

Künstlerische Leitung: Aneta Rostkowska
Künstler/innen: Maria Theresa Alves (BR), Alberto Baraya (CO), Karolina Grzywnowicz (PL), Dagna Jakubowska (PL), Candice Lin (US), Uriel Orlow (IL), Judith Westerveld (NL)

Ausstellungen

sowie Symposium, Perfomances, Talks, Diskussionen
an diversen Orten in Köln, Berlin, Paris, Brüssel und Krakau
1.9.2018–30.11.2019

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Kontakt

Akademie der Künste der Welt

Im Mediapark 7
50670 Köln

www.adkdw.org (externer Link, öffnet neues Fenster)