Gaudiopolis

Attempts at a Joyful Society

Die Kinderrepublik Gaudiopolis, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Budapest gegründet wurde, war Anregung und zentrale Metapher für das Kooperationsprojekt zwischen der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und der OFF-Biennale Budapest. Die „Stadt der Freude“ bestand sechs Jahre lang und war Heim für Hunderte von Waisenkindern, unabhängig von Religion, sozialer Zugehörigkeit oder Nationalität. Die Gaudiopolis-Gemeinde hatte sich zum Ziel gesetzt, Demokratie neu zu erlernen und „unabhängige, selbstbewusste, in der Praxis geübte und in der Theorie gebildete Menschen“ zu erziehen. Im Kontext von zerrütteten Zivilgesellschaften, autoritären Regierungen und politischer Radikalisierung steht Gaudiopolis für eine starke und solidarische Gemeinschaft. Das Projekt hat – anhand von künstlerischen Arbeiten und Vermittlungsangeboten – die Idee des demokratischen Zusammenlebens modellhaft abgebildet und diskutiert. Zentrale Fragen waren: Wie kann das Demokratieverständnis von Kindern und Jugendlichen gefördert werden? Welche Rolle kann Kunst und Kunstvermittlung dabei spielen? Gibt es Parallelen zwischen der künstlerischen Arbeit und dem forschenden Lernen von Kindern? Den Auftakt bildete ein internationales Symposium in Leipzig, das die Schnittstellen von künstlerischer Praxis, Kunstvermittlung und reformpädagogischen Ansätzen verhandelte. Ausgehend davon sind Neuproduktionen von internationalen Künstler/innen entstanden, die die Leipziger und Budapester Stadtgesellschaft einbezogen und zusammen mit bereits bestehenden künstlerischen Arbeiten präsentiert wurden. Künstler/innen und Kunstvermittler/innen sowie Kinder und Jugendliche erarbeiteten in einem ortsübergreifenden „Museum der Ideen“ Angebote der Kunstvermittlung, die anschließend in Bildungs- und Kunsteinrichtungen sowie im öffentlichen Raum zur Verfügung standen.

Künstlerische Leitung: Hajnalka Somogyi (HU), Franciska Zólyom
Künstler/innen: Gabo Camnitzer, Uta Eisenreich, Alia Farid (KW, PR), Finger, Binelde Hyrcan, Bernd Krauß, Manuel Pelmus (RO), Christoph Ruckhäberle, Javier Tellez, Mona Vatamanu & Florin Tudor, Architecture Uncomfortable, Anna Vovan, Anna Witt

Weitere Termine:

OFF-Biennale, Budapest: 29.9.–29.10.2017

Klinge

In seiner Novelle zeigt László Darvasi, was von der gelebten Utopie Gaudiopolis heute übrig geblieben ist. Er begleitet einen Zöllner ins Grenzgebiet zwischen Ungarn und Serbien.

Ausschnitt des Titelbilds von Magazin 29 mit Schriftzug "Follow up"

Der Geist des Ortes

Die Schriftstellerin Zsófia Bán nahm für unser Magazin #29 Spuren ihrer eigenen Lebensgeschichte auf, die nach Gaudiopolis führen.

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 10. März, 2018 bis 1. Juli, 2018: Ausstellung

    Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig

  • 17. August, 2017 bis 20. August, 2017: Symposium

    Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig

Kontakt

GfZK Galerie für Zeitgenössische Kunst

Karl–Tauchnitz-Straße 9–11
04107 Leipzig

www.gfzk.de (externer Link, öffnet neues Fenster)