Geschlossene Grenzen

Die internationale Flüchtlingskonferenz von Evian 1938 - Ausstellung

Projektbeschreibung

Die Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung des Deutschen Reichs begann unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933. Bis 1937 hatte der NS-Staat rund 130.000 Juden rechtlich diskriminiert, wirtschaftlich ausgeplündert oder gesellschaftlich ausgegrenzt. Viele von ihnen antworteten anfangs auf die Repressalien mit Emigration, oft unter ungewissen Aussichten. Das drohende Flüchtlingsdrama blieb der internationalen Staatengemeinschaft nicht verborgen. Im Juli 1938 trafen sich Delegierte aus 32 Ländern und 39 jüdische und humanitäre Organisationen im französischen Evian, um – vergeblich – nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Kaum ein Land war bereit, zusätzliche Flüchtlinge aufzunehmen oder auch nur bestehende Quoten auszuschöpfen – aus Angst vor dem Einfluss des Deutschen Reichs, aus politischem Kalkül oder gar eigenem Rassismus. Die Konferenz besiegelte damit das Schicksal vieler Juden, die in den folgenden Kriegsjahren den Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Während Europa erneut mit einer Flüchtlingskrise ringt, erinnert das Projekt an Voraussetzungen, Verlauf und Folgen der Konferenz. Zweifach – als physische und digitale Ausstellung – entworfen, wurde die Präsentation zum 80. Jahrestag der Konferenz von Juli bis Oktober 2018 in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin gezeigt und im Anschluss daran digital über die Websites der Veranstalter zugänglich gemacht. Um das Schicksal der Heimatlosigkeit der Juden nachvollziehbar zu machen, greift sie auf Texte, Ton- und Filmdokumente aus öffentlichen und privaten Archiven zurück. Ein Symposium, eine Reihe mit Spiel- und Dokumentarfilmen sowie ein Katalog ergänzten das Ausstellungsprogramm.

Kurator: Winfried Meyer
Mitwirkende: Irene Aue-Ben-David (IL), Wolf Gruner (US), Roland Bank u.a.

Weiterführende Informationen

Website zur Sonderausstellung

Die Website informiert über Vorgeschichte, Verlauf, Ergebnisse und Folgen der Konferenz in Evian.

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung ist ein ausführlicher Katalog erschienen. Hrsg.: Frédéric Bonnesoeur, Christine Kausch, Thomas Lindner, Winfried Meyer, Julia Pietsch; Berlin 2018, 400 Seiten. Er kann über die Gedenkstätte Deutscher Widerstand bestellt werden.

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 20. September, 2018 : Internationales Symposium

    Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin

  • 26. Juli, 2018 bis 5. Oktober, 2018: Sonderausstellung

    Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin

Kontakt

Freunde und Förderer des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin

Ernst-Reuter Platz 7, TEL 9 - 1
10587 Berlin

www.tu-berlin.de (externer Link, öffnet neues Fenster)