Populististen gewinnen an Einfluss auf die Politik, die Medienlandschaft und zunehmend auch auf das Feld der Kunst- und Kulturkritik. Diskussionen über die Entfernung von umstrittenen Kunstwerken oder die „Me Too“-Debatte bekommen viel Raum in der Berichterstattung. Ethische Bewertungskriterien werden ins Feld geführt, wo Künstlerinnen mit ihren Werken und Aktionen bewusst provozierend oder scheinbar naiv kulturelle Aneignungen vollziehen. Wann und durch wen ist die künstlerische Ausdrucksfreiheit gefährdet? Was sagt der Verlauf solcher Auseinandersetzungen zwischen ethischen und ästhetischen Kriterien aus über unser Verständnis von politisch „verantwortungsvoller“ Kunst und kunstkritischen Herangehensweisen?
Der 52. Kongress der AICA (Association Internationale des Critiques d’Art), zu dem sich Kunstkritiker/innen aus aller Welt in Berlin versammelten, widmete sich neuen Herausforderungen kritischer Auseinandersetzung mit Kunst als einer sozial eingebetteten, doch ästhetisch freien Ausdrucksform. Wie ist die Unabhängigkeit der Kritiker/innen im Spannungsfeld zwischen freier Meinungsäußerung und Political Correctness zu gewährleisten? Die Auswirkungen von Populismen und Nationalismen im Feld der Kunstkritik wurden anhand von (inter-)nationalen Fallstudien betrachtet. Berichte von Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern bildeten die Grundlage für die Diskussion über Fragen der (Selbst-)Zensur. Der Kongress setzte auf eine Vielfalt an Sichtweisen und bot Raum für Diskussionen und kollegialen Austausch.
Eine Veranstaltung der AICA Deutschland in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes
Die Eröffnung des Kongresses fand am 3. Oktober im Hamburger Bahnhof in Berlin statt. Am 4. und 5. Oktober tagte der Kongress in der Berlinischen Galerie.
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
3. Oktober, 2019 bis 5. Oktober, 2019: Kongress
Internationaler Kongress der AICA Deutschland
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Invalidenstraße 50-51 , Berlin
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Humboldtstraße 116-120
56077 Koblenz