Megalopolis – Stimmen aus Kinshasa

Ausstellung

Kinshasa, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, ist eine Megacity mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern. Die Metropole ist ein weltwirtschaftlicher und kultureller Knotenpunkt, über 450 verschiedene Ethnien leben hier. Die Stadt erholt sich zwar von den Folgen des Bürgerkriegs, der öffentliche Sektor liegt jedoch seit einigen Jahren brach. Angesichts dieser Situation entwickeln die Bewohner selbst kreative Lösungen für die sozialen und wirtschaftlichen Probleme vor Ort. Wer in Kinshasa überleben will, muss soziale und kommunikative Codes, Botschaften und Zeichen entschlüsseln und verstehen. Das tägliche Leben basiert vor allen Dingen auf dem Prinzip „mayele“, das in der Landessprache Kinoi „lokales Wissen“ bedeutet und auf Teilen und Tausch beruht.

In der Ausstellung am GRASSI Museum für Völkerkunde in Leipzig setzte sich ein kongolesisches Künstlerkollektiv mit diesen informellen, einfallsreichen Ideen und Codes auseinander. Das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig hat 24 Künstlerinnen und Künstlern aus Kinshasa „Carte Blanche“ gegeben. Das Prinzip der „Carte Blanche“ änderte die Spielregeln des ethnologischen Museums. Gezeigt wurde keine Ausstellung aus Sicht europäischer Ethnologen, sondern die Künstler Kinshasas selbst vermittelten, was sie beschäftigt: koloniale Vergangenheit und ihre Auswirkungen, Gewalt, Unterdrückung von Frauen, Krieg, Korruption, Ausbeutung, Umweltzerstörung, kulturelles Erbe, Spiritualität, urbaner Alltag. Arbeiten von bildenden Künstlern, Modedesignern, Filmemachern und anderen Akteuren aus Kinshasa spiegelten die komplexe Realität der Metropole und ließen das Publikum an ihrer Dynamik teilhaben.

Traditionelle Skulpturen und Masken aus dem Kongo tauchten in vielen der zeitgenössischen Kunstwerke auf und verbanden so nicht nur die Vergangenheit mit der Gegenwart, sondern auch die Kongo-Bestände des Museums mit der Megastadt Kinshasa.

Künstlerische Leitung/Artistic director: Eddy Ekete (CD), Freddy Tsimba (CD)

Künstlerinnen und Künstler: Anastasie Langu, Azgard Itambo, Chéri Benga, Danniel Toya, Dolet Malalu, Elie Mbansing, Eunice Kamanda, Flory Sinanduku, Francis Mampuya, Fransix Tenda, Gabriel Lukinga, Géraldine Tobe, Hervey Ngoma, Hilary Balu, Jean Kamba, Jean-Jacques Tankwey, Judith Kaluaji, Louison Mbeya, Mega Mingiedi, Nada Tshibuabua, Olivier Nalumbu, Serge Diakota, Steve Bandoma, Vincent Lombumbe

 

Afrika - Internationaler Themenschwerpunkt

Im Rahmen ihres Afrika-Schwerpunktes widmet sich die Kulturstiftung den Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern und fördert den Austausch und die Kooperation zwischen deutschen und afrikanischen Künstler/innen und Institutionen.

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Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Vergangene Termine

  • 1. Dezember, 2018 bis 28. Februar, 2019: Ausstellung

    GRASSI Museum für Völkerkunde, Leipzig

Kontakt

GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig

www.skd.museum (externer Link, öffnet neues Fenster)