Monumental Affairs

Das Projekt „Monumental Affairs“ nimmt sich des Themas der – in Deutschland vielerorts manifesten – Kontamination von Architektur mit rassistischer Ideologie am Beispiel der Saalecker Werkstätten an: 2019 wurde in Saaleck bei Naumburg dieDAS, die Design Akademie Saaleck, gegründet, um über das schwierige Erbe der Saalecker Werkstätten aufzuklären. Die Werkstätten wurden 1904 von dem Architekten und späteren NSDAP-Reichstagsabgeordneten Paul Schultze-Naumburg errichtet, dessen bauliche Reformbestrebungen von völkischem Denken durchsetzt waren.

„Monumental Affairs“ ist Teil der Bestrebungen von dieDAS, dieses bislang tabuisierte Vermächtnis zeitgemäß aufzuarbeiten: Ein multiperspektivisches Tagungsprogramm rund um „Rasse“, Nationalismus, Architektur und Gestaltung soll die Saalecker Werkstätten als umstrittenen Ort kritisch bearbeiten und gleichzeitig gegenwärtige Formen von Rassismus und Diskriminierung in der gebauten Umwelt reflektieren. Unter künstlerischer Leitung des US-amerikanischen Architekten Germane Barnes werden renommierte internationale Expertinnen aus Architektur, Design, Wissenschaft und Kunst im Rahmen eines dreitägigen Symposiums zusammenkommen. Auch eine regionale Vernetzung mit politischen Akteuren sowie Teilnehmern der Bauhaus Universität Weimar, der Burg Giebichenstein und des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin ist im Rahmen des zweisprachigen Veranstaltungsprogramms geplant. Neben Impulsvorträgen umfasst das Symposium auch Workshops und lokale Exkursionen und wird in Film und Text dokumentiert.

Künstlerische Leitung: Germane Barnes
Kuratorin: Tatjana Sprick
Teilnehmerinnen: Martin Bechthold, Tulga Beyerle, Aric Chen, Hanif Kara, Mahret Ifeoma Kupka, Bryan Lee, Egidio Marzona, Ravi Naidoo, Matthias Quent, Sarah Whiting