Nancy Graves Retrospektive

Einzelausstellung

Nancy Graves, Ausstellungsansicht "Nie wieder störungsfrei", 2011, Foto: Carl Brunn

Im Zentrum des internationalen Ausstellungs- und Buchprojektes, das das Ludwig Forum in Zusammenarbeit mit der Nancy Graves Foundation, New York, erarbeitet hat, stand Nancy Graves‘ Œuvre, dessen kunsthistorische Bedeutung bis heute wenig bekannt ist.
Nancy Graves (1939 – 1995) gehörte zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Bereits 1969 richtete ihr das New Yorker Whitney Museum eine Soloschau ein – als erster lebender Künstlerin unter 35 überhaupt. Zwei Jahre später debütierte sie dann in Europa, in der Neuen Galerie Aachen. Die US-amerikanische Künstlerin trug in den 1960er Jahren wesentlich zur Erweiterung des Kunstbegriffes bei. In ihren Arbeiten verband sie Conceptual Art mit Land Art und Neuer Figuration. Sie beschäftigte sich mit Fossilien und Höhlenmalerei, mit Wetterkarten und Satellitenbildern der Erde, mit Spinnentieren und Mondlandschaften. Die etwa 70 Skulpturen, Installationen, Zeichnungen, Gemälde und Filme der Ausstellung zeigten, wie ihre Kunst im Spannungsfeld zwischen aktuellsten künstlerischen Entwicklungsschüben und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen verortet ist. Die Retrospektive wurde gerahmt von einer Auswahl zeitgenössischer künstlerischer Positionen aus Conceptual Art, Arte Povera, Land Art, Neuer Figuration, künstlerischem Film und Recherchekunst. So wurden neben Sequenzfotografien von Eadweard Muybridge zum Beispiel Arbeiten von Trisha Brown, Yvonne Rainer oder Joseph Beuys gezeigt. Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen und Lesungen, Workshops und Werkstätten, Diskussionsrunden und Filmvorführungen ergänzte die erste umfassende Einzelausstellung Graves‘ in Europa, die versuchte, ihr Œuvre in seiner kunstgeschichtlichen Relevanz neu zu bewerten.

Kuratorinnen: Brigitte Franzen und Annette Lagler
Kuratorische Assistenz: Benjamin Dodenhoff, Josephine Mengedoht
Künstler/innen: Nancy Graves (US), Joseph Beuys, Trisha Brown, Alexander Calder, Chuck Close, Eva Hesse, Nikolaus Lang, Babette Mangolte, Robert Morris, Eadweard Muybridge, Judy Pfaff, Anne & Patrick Poirier, Yvonne Rainer, Robert Rauschenberg, Robert Smithson, Paul Thek, Hannah Wilke.

Kontakt

Ludwig Forum für Internationale Kunst

Jülicher Straße 97–109

52070 Aachen

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