Nancy Holt: Circles of Light

Mit der bislang umfangreichsten deutschen Überblicksausstellung „Circles of Light“ (AT) würdigt der Gropius Bau Berlin die US-amerikanische Landart-, Konzept- und Videokünstlerin Nancy Holt (1938–2014). Die Schau präsentiert ihr vielseitiges Werk, das unter anderem Film, Videokunst, Fotografie, Zeichnungen, Konkrete Poesie, Audioarbeiten, Skulpturen und raumfüllende Installationen beinhaltet.

Nach dem Studium der Biologie in Boston zog es Holt 1960 nach New York, wo sie Teil einer Künstlerszene wurde, die sich mit Film, Video, Installation und Sound Art befasste. Holt, die sich in ihrer künstlerischen Arbeit schon früh auf innovative Weise und ortsspezifisch mit diesen Medien befasste, spielte eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Land Art. Obwohl sie als Schlüsselfigur der Erd-, Land- und Konzeptkunstbewegung gilt, hat Nancy Holt weit weniger Anerkennung erfahren als ihre männlichen Kollegen.

Recht früh verband Nancy Holt unmittelbar Kunst und ökologischen Aktivismus. Als eine der ersten Künstlerinnen der Land Art ließ sie z. B. astronomische Beobachtungen in die Entwicklung ihrer Werke einfließen und reflektierte mithilfe ihrer in die Landschaft eingebetteten Skulpturen Naturphänomene wie die Sommer- und Wintersonnenwende. Ihre „Sun Tunnels“ (1979) bestehen aus vier kolossalen Röhren, die den Sonnenaufgang und -untergang einrahmen und die Wahrnehmung auf das Licht lenken. Im Zentrum der Ausstellung im Gropius Bau steht die Arbeit „Electrical System“ von 1982, einem Netz aus gewölbten Metallrohren und Glühbirnen im Lichthof des Museums, das die Grenzen zwischen Innen und Außen scheinbar auflöst. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm sowie einer Filmreihe begleitet.
 

Leitung: Jenny Schlenzka
Kuratorin: Clara Meister mit Lisa Le Feuvre
Künstlerin: Nancy Holt