Paradise Lost #gender shift

Die internationale Gruppenausstellung im DG Kunstraum und in der Karmeliterkirche in der Innenstadt von München reflektiert das Spannungsverhältnis zwischen christlichen Normen bzw. Moralvorstellungen und aktueller Lebensrealität, in der sich alte Rollenbilder und Zuschreibungen aufgelöst haben und die Grenzen zwischen den Geschlechterrollen verschwimmen. Die künstlerischen Positionen beschäftigen sich mit dem tiefgreifenden Wandel, der für viele Menschen mit dem Aufbrechen alter Rollenbilder und der sexuellen Selbstbestimmtheit verbunden ist. Die Ausstellung entfaltet ihr Thema sowohl anhand bekannter zeitgenössischer Positionen von Künstlerinnen wie Jana Sterbak, Valie Export oder Pipilotti Rist als auch jüngerer, international weniger bekannter Künstlerinnen. Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeiten liegt auf den Medien Fotografie und Video. So beschäftigt sich die Künstlerin Aura Rosenberg in ihrer Fotoserie „Head Shots“ mit Momenten der Ekstase und dem sichtbaren Ausdruck sexuellen Verlangens. Sophia Süßmilch verhandelt in ihren Performances und Bildern zumeist Schönheitsideale, Körper, Geschlechterrollen und gesellschaftliche Normen. Einige Künstlerinnen knüpfen stark an kunsthistorische Vorbilder und Bildtraditionen an, etwa Elina Brotherus, die sich in einem Selbstporträt analog zu Giorgiones schlummernder Venus inszeniert.
Die Ausstellung versteht sich als zeitgenössische Ergänzung einer kunsthistorischen Themenausstellung des Diözesanmuseums der Erzdiözese München und Freising. Unter dem Titel „Verdammte Lust! Kirche. Körper. Kunst“ zeigt das Diözesanmuseum zeitgleich Werke der europäischen Malerei, Grafik und Bildhauerei und widmet sich dem Verhältnis von Kirche und Sexualität.

Künstlerische Leitung: Benita Meißner

Künstlerinnen: Yalda Afsah & Ginan Seidl, Jutta Burkhardt, Cihan Cakmak, Rineke Dijkstra, Valie Export, Alicia Framis, Katharina Gaenssler, Harry Hachmeister, Julia Krahn, Cyrill Lachauer, Benyamin Reich, Pipilotti Rist, Aura Rosenberg, Thomas Ruff, Tejal Shah, Pola Sieverding, Jana Sterbak, Sophia Süßmilch, Susanne Wagner