POCHEN Biennale 2024

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Auf einen Blick

Die Kulturstiftung des Bundes fördert die vierte Ausgabe der POCHEN Biennale 2024, die eine gerechtere und nachhaltige Zukunft für Mittel- und Osteuropa imaginiert. Die POCHEN Biennale startet 2023 mit einem internationalen Symposium, präsentiert ihr Medienkunstfestival 2024 mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer ukrainischer Kunst und schließt 2025 mit einer Folgeausstellung während des Europäischen Kulturhauptstadtjahres in Chemnitz ab. Die Fördermittel für die Biennale betragen insgesamt 650.000 Euro.

Seit Gründung im Jahr 2018 hat die POCHEN Biennale in Kooperation mit zwanzig europäischen Projektpartnerinnen sowie mit internationalen Künstlern Themen der Bürgergesellschaft und der jüngeren ostdeutschen Transformationsgeschichte in die Öffentlichkeit gebracht. Die für das Jahr 2024 geplante Ausgabe der POCHEN Biennale steht im Zeichen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Sie setzt deshalb einen Schwerpunkt auf die Stärkung kultureller Verbindungen in die Ukraine bzw. zu ukrainischen Kulturakteuren im Exil. Im Zuge der Teilnahme am Festival können ihnen Perspektiven für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit deutschen Partnern eröffnet werden. Außerdem werden künstlerische Positionen aus Polen, Tschechien, Ungarn und Lettland auf dem Festival vertreten sein.

Ein zweiter Schwerpunkt entsteht aus der Auseinandersetzung mit Erfahrungen der postsozialistischen Transformation. Ob in Chemnitz oder Kyiv – die Akteurinnen und Akteure der Biennale verbinden historische Erfahrungen mit gesellschaftlichen und ökonomischen Verwerfungen und dem Wissen um die Herausforderungen einer demokratischen Neuordnung. Sie werden auf europäischer Ebene mit Partnern aus Kunst und Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft analysiert und mit den Besuchern in Chemnitz sowie darüber hinaus in Lviv und Kyiv, Budapest, Riga, Warschau und Prag diskutiert.

Symposium 2023

Ende 2023 eröffnete ein viertägiges Symposium den Erfahrungsaustausch und die inhaltliche Vorbereitung für die nachfolgende Biennale. Es ging um die Recherche konkreter Festivalthemen sowie ihre Einbindung in die Stadt, um Netzwerkbildungen im internationalen Kontext und das Kennenlernen von Positionen aus Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft – hier insbesondere mit Blick auf die historische Rolle von NGOs für Demokratisierungsprozesse im östlichen Europa. Auch die lokale Perspektive war von Bedeutun: Welche Positionen osteuropäischer Kultur werden in der Stadt sichtbar? Wie überzeugend sind Erklärungsmuster, die die polarisierten Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine aus spezifisch ostdeutschen Transformationserfahrungen abzuleiten versuchen?

Mit der postindustriellen Nutzung des ehemaligen TEXTIMA-Areals als Austragungsort tritt ein vormaliges Zentrum Chemnitzer Industrieproduktion in den Mittelpunkt der kulturellen Öffentlichkeit. Die POCHEN Biennale bindet Bürgerinnen und Bürger aus Chemnitz aktiv in die Projektdurchführung ein: Ehrenamtliche, Studierende, Kunstfreundinnen, Stadtliebhaber werden in Kooperation mit der polnischen WRO Media Art Biennale (Wroclaw Media Art Biennale) als Kulturvermittlerinnen und -vermittler aus der Zivilgesellschaft ausgebildet und treten auf der Biennale als Botschafterinnen für ein weltoffenes Chemnitz aktiv in Erscheinung.

POCHEN Symposium 2023: Videos

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Keynote von Marina Weißband zur Eröffnung des Pochen Symposium 2023: "Was Zerbrechen kann"

Kunstfestival 2024

Die internationale Medienkunstausstellung der vierten Pochen Biennale ab September 2024 bildet den zweiten Baustein des Projekts. Die Ausstellung mit über zwanzig Künstlerpositionen wird von dem ukrainischen Kurator Serge Klymko verantwortet, der sich auch als derzeitiger Geschäftsführer der Kyiv Biennale mit den Kunstszenen im östlichen Europa bestens auskennt. Ihn interessieren die Machtgefüge im postsozialistischen Raum mit Blick auf ihre Folgen für die Kunstproduktion. Mit der Pochen Biennale soll ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Arbeiten einem internationalen Publikum zu präsentieren. Da Einzelkünstlerinnen wie auch Kulturinstitutionen derzeit auf Partner und öffentliche Infrastrukturen im Exil angewiesen sind – auf Räume, Ausstellungsressourcen und Produktionsmittel –, kann die POCHEN Biennale als Drehkreuz nach Deutschland fungieren. Im Vorfeld der Biennale sind bereits ab dem Mitte 2024 vierwöchige Arbeitsaufenthalte für ukrainische Künstlerinnen und Künstler in Chemnitz und Dresden (in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste) geplant. Sie werden gemeinsam mit dem Jam Factory Art Center Lviv organisiert.

Eine Besonderheit des Profils der POCHEN Biennale besteht in der Ausrichtung einer eigenen Jugendausstellung, die mit jungen Menschen vor Ort zielgruppenspezifische und partizipative Workshopangebote entwickelt. Mit dem Hallenser Kollektiv „Amt für Wunschentwicklung“ konnte für diesen Programmteil ein regionaler Partner mit hoher fachlicher Expertise gewonnen werden.

Folgeausstellung und Diskursprogramm 2025

2025 wird Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt und Lviv wird zugleich European Youth Capital sein. Aus Sicht der POCHEN Biennale verbindet die Städte, dass sie beide jeweils durch ost- wie durch westeuropäische Geschichte und Gegenwart geprägt sind. In Zeiten des Krieges ist für die westukrainische Grenzstadt Lviv von besonderer Bedeutung, in der Europäischen Kulturhauptstadt räumlich präsent zu sein. Dafür richtet die Biennale einen Pop-up Space ein, der für die Dauer der Kulturhauptstadtjahres für Kunst und Diskurs aus Lviv geöffnet sein wird. Die Leitung dafür übernimmt eine internationale Kuratorin in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen aus Lviv. Die hier vorgestellten Positionen sollen im Rahmen diverser künstlerischer Veranstaltungen u.a. auch in Kyiv, Budapest, Riga, Warschau und Prag präsentiert werden.

Zur Person

Serge Klymko hat in den letzten zehn Jahrenals Kurator, Kulturmanager, Forscher und Autor an der Schnittstelle von bildender und performativer Kunst, Musik und Planetenforschung gearbeitet. Er hat eine Reihe von Kultur- und Kunstprojekten in Barcelona, Genf, Karlsruhe, Kyiv, Malmö, Prag, Riga, Tiflis, Wien und Warschau kuratiert und dabei mit einem breiten Spektrum von Künstlern und Theoretikern zusammengearbeitet. Serge Klymko ist Geschäftsführer der Kyiver Biennale - einem internationalen Forum für Kunst, Wissen und Politik, das Ausstellungen und Diskussionsplattformen integriert. Seit 2015 ist Klymko Gründer und Kurator von Khashi, einem interdisziplinären Raum für performative Kunst und urbane Ökosystemforschung. Im März 2022 gründete er ESI - Emergency Support Initiative für die Mitglieder der künstlerischen und kulturellen Gemeinschaft in der Ukraine, die in Not geraten sind.

Termine

  • 26. September, 2024 bis 20. Oktober, 2024: Pochen Biennale 2024

    Medienkunstfestival 

    TEXTIMA-Areal, Chemnitz

Vergangene Termine

  • 5. Oktober, 2023 bis 8. Oktober, 2023: Pochen Symposium 2023

    Wirkbau Chemnitz, Chemnitz

Kontakt

Dr. Jeanne Bindernagel

ProgrammentwicklungKulturstiftung des BundesFranckeplatz 206110 Halle an der Saale
Tel: +49(0)345 / 29 97 – 161Fax: +49(0)345 / 29 97 – 333E-Mail an Dr. Jeanne Bindernagel