Projektbeschreibung
Die Ausstellung „Radiophonic Spaces“ bringt die flüchtige Radiokunst in den Museumsraum und verknüpft zwei Welten, die einander näher sind, als es zunächst scheinen mag. Immer schon arbeiten neben Schriftstellern, Komponisten oder Theatermachern auch bildende Künstler mit den vielfältigen Möglichkeiten des Mediums Radio. „Radiophonic Spaces“ verbindet die künstlerische Auseinandersetzung mit Radiokunst und Radiophonie mit einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt unter Federführung der Bauhaus-Universität Weimar. Die Ergebnisse dieses kreativen Zusammenspiels entfalten sich in einem künstlerisch gestalteten Parcours, der 200 Schätze internationaler Radiokunst auf verschiedenen Ebenen präsentiert. Historische und zeitgenössische Positionen werden dabei in Beziehung gesetzt: Von Antonin Artaud und John Cage bis hin zu Michaela Mélian, Rimini Protokoll und Natascha Sadr Haghighian. Auf einer ersten Ebene taucht der Besucher akustisch in die Kunstform ein, indem er durch seine Bewegung im Raum einzelne Werke der Radiokunst auslöst, die in Form eines immersiven Kopfhörersystems erfahrbar werden. Die Soundexponate sind in zehn Narrativen wie z.B. „Plattengeschichten“ oder „Funkstille“ arrangiert. Weiterhin werden ikonische Objekte der Radiokunst-Produktion gezeigt, die jeweils ein Narrativ repräsentieren. Eine Webplattform – der Logik einer virtuellen Mindmap folgend – widmet sich schließlich der historischen Entwicklung der Radiokunst. Hierbei werden neue Wege algorithmischer Sortierung (Data-Retrieval) von Archivbeständen ausgelotet.
Das Projekt holt Radiokunst aus ansonsten schwer zugänglichen Archiven wie dem Deutschen Rundfunkarchiv, dem Lautarchiv der Humboldt-Universität Berlin oder dem New Radiophonic Workshop (BBC) und arbeitet mit diversen Radiosendern zusammen, u.a. mit dem documenta 14 Radio des SAVVY Berlin. Die Ausstellung passt sich dynamisch an die Gegebenheiten der einzelnen Stationen in Basel, Berlin und Weimar an und wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet.
Künstlerische Leitung: Nathalie Singer, Experimentelles Radio, Bauhaus-Universität Weimar
Leitung Forschungsgruppe Radiophonic Cultures (Sinergia/SNF): Ute Holl, Seminar für Medienwissenschaft, Universität Basel
Kurator/innen, Radioforscher/innen und Radiokünstler/innen: Ulrich Bassenge, Ulrich Gerhardt, Gaby Hartel, Künstler-Kollektiv k.a.a.l., Jochen Meißner, Chikashi Miyama (JP), Wolfram Wessels, u.a.
Künstlerisches Raumkonzept: Cevdet Erek
Gestaltung und technische Realisierung: MESO Digital Interiors GmbH
Sender, Kooperationen und beteiligte Forschungsinstitutionen: nationale und internationale öffentlich-rechtliche Sender (Sender der ARD, des Österreichischen Rundfunks, des Schweizer Rundfunks, Deutschlandradio, BBC und INA) sowie wichtige Archive der Radiokunst (Deutsches Rundfunkarchiv, Studienzentrum für Künstlerpublikationen Weserburg, Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin, Archive der deutschsprachigen Rundfunkanstalten, New Radiophonic Workshop, INA/Groupe de Recherches Musicales und private Archive), Film- und Medienstiftung NRW, ZKM, Musikwissenschaftliches Seminar – Universität Basel, Hochschule für Musik – Elektronisches Studio Basel
Termine
Aktuell keine bevorstehenden Termine
Vergangene Termine
15. Juli, 2019 bis 16. September, 2019: Ausstellung
Bibliothek der Bauhaus Universität, Weimar
1. November, 2018 bis 10. Dezember, 2018: Ausstellung
im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart
Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Kontakt
Bauhaus-Universität Weimar
Geschwister Scholl Straße 8
99423 Weimar
http://experimentellesradio.de (externer Link, öffnet neues Fenster)