Rirkrit Tiravanija

Mit der Überblicksschau „Rirkrit Tiravanija: Das Glück Ist Nicht Immer Lustig“ widmet sich der Gropius Bau den vier Jahrzehnten des Schaffens von Rirkrit Tiravanija (*1961 in Buenos Aires). Die erste große Retrospektive des thailändischen Künstlers in Deutschland umfasst rund 100 Werke, darunter Arbeiten auf Papier, Skulpturen, Fotografien und selten ausgestellte Super-8-Filme. Seine in Berlin ausgestellten Arbeiten nehmen Bezug auf Deutschland und die hier lebenden ehemaligen „Gastarbeiter“ oder beschäftigen sich mit Fragen rund um soziale Unterschiede und kulturelle Zugehörigkeit.

Tiravanija zählt zu den einflussreichsten Künstlern seiner Generation. Er gilt als wichtiger Vertreter der affektiven Kunst, in der das Publikum zu einer sozialen Interaktion animiert wird. Dabei steht das gemeinsame multisensorische Erleben im Mittelpunkt. Bekannt wurde er mit Ausstellungen, die temporär als Bühnen oder Küchen gestaltet waren, und in denen zusammen musiziert, gekocht oder Thai-Curry gegessen wurde. Damit stellt Tiravanija das westliche Verständnis von Kunstmuseen radikal infrage. Insbesondere in Berlin wurde er hierfür schon früh als Avantgardist gefeiert. 

Die Ausstellung im Gropius Bau entsteht in Kooperation mit dem MoMA New York und stellt – ganz im Sinne der künstlerischen Praxis Tiravanijas – jenseits von traditionellen Ausstellungsformaten Fragen nach der Zugänglichkeit von Kulturinstitutionen und der Teilhabe an Kunst. Im Gropius Bau lädt der Künstler das Publikum unter anderem dazu ein, im kostenlos zugänglichen Lichthof des Museums an 15 Platten Tischtennis zu spielen. Eine Vortrags- und Gesprächsreihe, kostenlose Führungen sowie eine Publikation ergänzen die Ausstellung.  

Leitung: Jenny Schlenzka
Kuratoren: Ruba Katrib, Yasmil Raymond
Künstler: Rirkrit Tiravanija 

Ausstellung: Gropius Bau, Berlin: 12.9.2024–12.1.2025