Secret Surface. Wo Sinn entsteht

Eine Ausstellung über Glaube und Spiritualität in der Gegenwart

Ying Miao, Aus der Installation / From the installation: APP-NOSIS, 2013-2014, Courtesy: Ying Miao

Die Menschen haben Religionen und andere Glaubenssysteme geschaffen, um den Sinn der Existenz zu entschlüsseln. Mit dem Glauben begegnen sie der Einsicht, dass der Kreislauf von Suche und Erkenntnis endlos ist und es „nichts Neues unter der Sonne gibt“, wie es bereits im Alten Testament geschrieben steht. In den westlichen, säkularen Gesellschaften hat der Kapitalismus einen quasi-religiösen Charakter angenommen mit dem Versprechen auf ständige Erneuerung durch Fortschritt und Wachstum. Dabei setzt er den Einzelnen und das Streben nach Individualität absolut und schiebt die Sinnsuche permanent auf. Die Sehnsucht nach neuen Wegen, der Isolierung und dem Gefühl der Sinnlosigkeit zu entfliehen, ist dafür umso größer geworden.
Die Ausstellung „Secret Surface. Wo Sinn entsteht“, versammelte Werke zeitgenössischer Kunst, die sich mit der ewigen Frage nach dem Sinn auseinandersetzen. Die Schau präsentierte zeitgenössische Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die dem unzulänglichen Diesseits nicht etwa ein spirituelles Jenseits an die Seite stellen, sondern die Leere selbst als treibende Kraft konzipieren. Vor diesem Hintergrund untersuchten die Arbeiten dieser Gruppenausstellung, ob und wie Bedeutung ohne den Rückgriff auf metaphysische Erklärungsmuster hervorgebracht wird.
Die Ausstellung gliederte sich in vier Teile: Der Prolog „Geheimnis der Oberfläche“ führte in die Thematik ein und beschäftigte sich mit der Verführungskraft von Oberflächen. Das erste Kapitel „Unter dem Firmament“ widmete sich der körperlichen und materiellen Realität des Universums, seiner Anziehungskraft und seiner Vergänglichkeit. Das Kapitel „Welt als Oberfläche“ ging unterschiedlichen Konzepten des Weltbezugs auf den Grund. Und das letzte Kapitel „Subjektivierungsweisen“ widmete sich Formen der Begegnung mit sich selbst und mit anderen, die nicht auf stabile Identitäten setzen.

Künstlerische Leitung: Ellen Blumenstein
Kuratorin: Catherine Wood (GB)
Künstler/innen: niv Acosta, Auto Italia (Kate Cooper, Marianne Forrest, Andrew Kerton und Jess Wiesner), Trisha Baga, Anna Barham, Eduardo Basualdo, Viktoria Binschtok, Gwenneth Boelens, Beth Collar, Hollis Frampton, Spiros Hadjidjanos, Andy Holden, Alex Israel, Philipp Lachenmann, Mark Leckey, Lawrence Lek, Ying Miao, Philippe Parreno, Elizabeth Price, Emily Roysdon, Georgia Sagri, Prem Sahib, Nora Schultz, Katharina Sieverding, Reena Spaulings, Patrick Staff und Cara Tolmie, Philipp Timischl, Frances Stark, Martijn in 't Veld u.a.

Kontakt

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Kunst-Werke Berlin e.V.

Auguststraße 69

10117 Berlin

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