The Roots of Our Hands Deep as Revolt: Entangled Colonialities of the Green

Die Entstehung von Umweltschutz, Vegetarismus, ökologischer Landwirtschaft, Nudismus, Naturheilkunde und der Lebensreformbewegung (ca. 1880 – 1933) war in Europa eng mit den kolonialen Bestrebungen der europäischen Kolonialmächte verbunden. Diese Tatsache findet bis heute in der Forschung wenig Berücksichtigung. Während das „Einssein mit der Natur“ für BiPoc in den Kolonien als Kriterium der „Rückständigkeit“ galt, postulierten die Lebensreformerinnen gleichzeitig eine „Rückkehr zur Natur“ als futuristisches und avantgardistisches Unterfangen in der Metropole, das die (weißen) Körper von den „Zwängen der Zivilisation“ befreien sollte.

Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und andere grüne Praktiken haben in der Vergangenheit nicht-weiße und nicht-westliche Stimmen und Realitäten an den Rand gedrängt. Das Projekt „The Roots of Our Hands Deep as Revolt“: Entangled Colonialities of the Green" erforscht die Geschichte dieser Ausgrenzungen, stellt das koloniale Narrativ der Dualität von Mensch/Natur in Frage und verbindet Umweltdiskurse mit antikolonialen Kämpfen.

Initiiert von Nyabinghi Lab in Berlin und zusammen mit KENU - Lab'Oratoire des Imaginaires in Dakar, Chimurenga in Kapstadt, HAU - Hebbel am Ufer und den Kunstraum Kreuzberg / Bethanien untersucht das 18-monatige Forschungs- und Ausstellungsprojekt, wie diese Diskrepanz Umweltdiskurse, -politik und -praktiken bis heute tiefgreifend geprägt hat. In Workshops, Ausstellungen, Performances, diskursiven Programmen und einer Publikation beleuchtet es auch, wie antikoloniale und dekoloniale Kämpfe die Binarität von Mensch/Natur und die damit verbundene Vorstellung von der Beziehung zwischen dem menschlichen Körper, der Natur und „Zivilisation“ in Frage gestellt haben.

Die internationalen eingeladenen Künstlerinnen und Teilnehmer erforschen Schwarze und radikal dekoloniale/queere Ökologien als Orte der Möglichkeit für alternative Vorstellungen von Natur, für zukünftige Visionen von Nachhaltigkeit, Gegenseitigkeit, Schwarzsein, (Nicht-)Menschlichkeit und ökologischer Verantwortung.

Projektpartner:
KENU – Lab’Oratoire des Imaginaires (externer Link, öffnet neues Fenster)
Chimurenga (externer Link, öffnet neues Fenster)
HAU Hebbel am Ufer (externer Link, öffnet neues Fenster)
Kunstraum Kreuzberg / Bethanien (externer Link, öffnet neues Fenster)

Künstlerische Leitung: Nyabinghi Lab (Saskia Köbschall, Tmnit Zere, Nathalie Anguiezomo Mba Bikoro) (DE)
Kuration Dakar: KENU (Saliou Waa Guendoum Sarr, Stephane Ibaaku Bassene Abdoul Sy) (SN) Redaktionelle Leitung Kapstadt : Chimurenga (Ntone Edjabe)

Mit: Vanessa Agard-Jones (US), Arjun Appadurai (IN/US), Maciré Bakayoko (DE), Rachel Berwick (US), Filipa César (PT/DE), Mel Y. Chen (US), Duron Chavis (US), Omar Freila (Green Worker Cooperatives) (US), Trinh Thi Minh Hà (VN/US), Christiane Hannemann (DE), Anne Duk Hee Jordan (KR/DE), Mansour Ciss Kanakassy (SN), Natasha A. Kelly (DE), Maiko Kikuchi (JP/US), Aph Ko (US), Miriam Syowia Kyambi (KE/DE), Simone Leigh (US), Listening at Pungwe (Memory Biwa & Robert Machiri) (NA/SA), Ibrahim Mahama (GH), Dana Maimon (IL), Luiza Prado de O. Martins (BR), Kavita Meelu (DE), Mónica de Miranda (PT/AO), Michelle Monareng (SA), Grace Ndiritu (GB/KE), Vitjitua Ndjiharine (NA), Grace Nichols (GB/GY), Ngyuen + Transitory (VN/DE), Louisa Adjoa Parker (GB), Ingrid Pollard (GB), Sissel Tolaas (NO), Zina Saro-Wiwa (NG/US), Fetewei Tarekegn (ET), Luisa Teish (US), Aminata Touré (DE), Emma Wolukau-Wanambwa (GB/UG), Yin Xiuzhen (CN)

März – Juni 2023; KENU, Dakar - Ausstellung (DAARAY SUUF), Workshops, Diskurs
18.11.2023 – 14.01.2024 Kunstraum Kreuzberg, Berlin, - Ausstellung
24.11.2023 - 26.11.2023 HAU Hebbel am Ufer, Berlin – Performances, Diskurs
März 2024, Chimurenga, Berlin/Kapstadt – Launch Publikation