¡Adelante!

Iberoamerikanisches Theaterfestival am Theater und Orchester Heidelberg

Manuela Martelli, Danilo Grangheia © Patricia Cividanes

Das Festival ¡Adelante! war dem zeitgenössischen Theater Iberoamerikas – Lateinamerika und Spanien – gewidmet. Das Theater Heidelberg wollte mit diesem Festival einen Austausch über inhaltliche und ästhetische Fragestellungen des Theaters anstoßen und langfristige Partnerschaften zwischen Lateinamerika und Europa initiieren. Neben zwölf ausgewählten Gastspielen und einem Rahmenprogramm mit zahlreichen partizipativen Formaten umfasste das Festival auch eine deutsch-chilenische Koproduktion. Künstler/innen des Theaters Heidelberg erarbeiteten gemeinsam mit der chilenischen Theatergruppe Colectivo Zoológico eine Produktion über Mechanismen der Abgrenzung und Ausgrenzung und das globale Phänomen des NIMBY (Not in My Backyard). Diese Haltung findet sich in Chile und Deutschland gleichermaßen: „Sozialer Wohnungsbau ja, aber ‚Not in My Backyard‘, „Windkraft ja, aber ‚Not in My Backyard‘“.
Zu den eingeladenen Produktionen gehörten beispielsweise: Pablo Manzis Uraufführung „Donde viven los Barbaros“ (Wo die Barbaren leben), die in schnellen Dialogen durchspielte, welche Spuren Fremdenfeindlichkeit in einer Gesellschaft hinterlässt. Die Antigone-Adaption des mexikanischen Regisseurs David Gaitán verhandelte in einer Art Reality-TV-Format die Kluft zwischen offiziellem politischem Diskurs und Eigeninteressen der Politik. Die chilenische Gruppe La Re-Sentida, die mit ihrer jüngsten Produktion großes Aufsehen erregte, weil sie die historische Figur des Präsidenten Salvador Allende und sein Versprechen einer besseren, sozial gerechteren Zukunft in die Gegenwart transferierte. Die kubanische Regisseurin Sandra Ramy mit einer Produktion, welche Theater, Tanz, Videokunst und Poesie vereinte und die medialen und ökonomischen Dynamiken der Modeindustrie hinterfragte. Und die kolumbianische Theatergruppe Mapa Tetro präsentierte in Heidelberg die Uraufführung des letzten Teils ihres Triptychons „Los Incontados“ (Die Nichterzählten) über das enge Verhältnis von Fest und Gewalt in der kolumbianischen Gesellschaft.

Künstlerische Leitung: Holger Schultze, Lene Grösch
Produktionsleitung: Florian Werkmeister
Kurator/in: Ilona Goyeneche (MX), Jürgen Berger
Regie: Rolf Abderhalden Cortés (CO), Nicolás Espinoza (CL), Marco Layera (CL), Pablo Manzi (CL), José Ramón Hernández Suarez (CU), David Gaitán (MX), Felipe Hirsch (BR), Sergio Blanco (UY), Chela de Ferrari (PE), Àlex Serrano (ES) u.a.
Ensembles: Mapa Tetro (CO), Colectivo Zoológico (CL), La Re-Sentida (CL), Bonobo (CL), Persona (CU), Osikán (CU), SEÑOR SERRANO (ES) u.a.

Kontakt

Theater und Orchester Heidelberg

Theaterstraße 10

69117 Heidelberg

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