An die Nachgeborenen

Mit dem zweijährigen Theaterprojekt an die Nachgeborenen entwickelt das Kulturzentrum Kampnagel Hamburg neue Modelle der Koproduktion mit osteuropäischen Schauspielerinnen und Schauspielern. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher kultureller und politischer Realitäten geht es dabei auch um die Überprüfung etablierter Theatermodelle und Wahrnehmungskonventionen. Mit Stationen in Deutschland, Polen, Mazedonien und Kroatien zeigt das Projekt aktuelle Möglichkeiten des politischen Theaters und zielt zugleich darauf ab, ein europäisches Theater nach Brecht zu definieren.
Die vier Bestandteile des Projekts sind wie folgt zusammengesetzt: Showcase Beat Le Mot, ein radikales Performance-Kollektiv aus Deutschland, kooperiert mit einem Schauspiel-Ensemble in Bitola/ Mazedonien. Dabei dienen verschiedene Texte zum Thema "Cäsaren" als Grundlage für eine Produktion, die geistige Strukturen von Diktaturen in Ost und West aufzeigt. Das "theatercombinats" unter Leitung der deutschen Regisseurin Claudia Bosse wird in Zusammenarbeit mit dem Ensemble des Nationaltheaters "Ivan Zajc" aus Rijeka/Kroatien eine Textcollage aus Heiner Müllers "Mauser" und Marquis de Sades "Die letzten 120 Tage von Sodom" inszenieren. Der polnische Regisseur Andrzej Bubien nutzt einen deutschen Text "Marat/Sade" von Peter Weiss, um im Kontext eines postsozialistischen Europas über die schwindende Relevanz linker Ideen nachzudenken. Der kroatische Regisseur Branko Brezovec schließlich entwickelt in Zusammenarbeit mit deutschen und kroatischen Schauspielern ein Projekt, das auf Ähnlichkeiten zwischen NS-Konzentrationslagern und Gefangenenlagern in Ländern des ehemaligen Jugoslawien hinweist.

Die vier Projektteile:

  1. Andrzej Bubien, Elzbieta Terlikowska, deutsch-polnisches Ensemble mit Schauspielern aus Hamburg und dem Ensemble des Teatr im Wilama Horzycy Torun
  2. Showcase Beat le Mot und Schauspieler des Mazedonischen Nationaltheaters Bitol
  3. Claudia Bosse, 20 deutsch-kroatische Künstler
  4. Branko Brezovec,mit Schauspielern aus Hamburg und dem Ensemble des Jungen Theater Zagreb

Kuratorin: Gordana Vnuk

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