Laurent Chétouane: Khaos
Eine Begegnung mit dem Chaos für Tänzer und Musiker
Wie kann eine Tanztechnik gefunden werden, die den Tänzer von jeder Form befreit, von jeglicher Festlegung im Augenblick und jeglichem erkennbaren Muster? In seiner neuen Produktion „Khaos“ griff Laurent Chétouane diese Frage, die bereits bei einigen seiner früheren Produktionen eine Rolle spielte, mit neuer Intensität auf. Für dieses Tanzprojekt arbeitete der Choreograf mit fünf Tänzern und drei Musikern. Musikalische Grundlage bildeten die Chaconne von J.S. Bach sowie Musik von Wolfgang Rihm und John Cage. Durch ein klug durchdachtes akustisches Konzept und ein speziell eingerichtetes Lautsprechersystem entstanden instabile Räume, die dazu führten, dass Tänzer und Zuschauer gleichermaßen dem „musikalischen Chaos“ ausgesetzt waren. Dem künstlerischen Experiment Chétouanes lag der Gedanke zugrunde, dass das Chaos ein unvermeidbares „Modell für die Zukunft“ darstellt und wir gezwungen sein werden, die Instabilität und das Krisenhafte anzunehmen. Ziel des Experimentes war es, das Chaos fruchtbar zu machen, so dass es von Künstlern und Zuschauern in neuer und produktiver Weise erlebt werden kann.
Die Premiere des Tanzstückes fand in Berlin statt, weitere Stationen waren in Österreich, Griechenland und Polen. Die Aufführungen wurden ergänzt durch ein Symposium in Berlin und Athen, eine Interview-Reihe mit Experten verschiedener Disziplinen sowie einen probenbegleitenden Making-of-Film.
Künstlerische Leitung: Laurent Chétouane (FR)
Tanz: Kotomi Nishiwaki (JP), Bilal Elhad (MAR),Tilman O'Donnell (US), Mikael Marklund (SE)
Musik: Mathias Halvorsen (NO, Klavier), Tilman Kanitz (D, Cello), Artiom Shishkov (BLR, Geige)
Choreografie: Laurent Chétouane (FR), Kotomi Nishiwaki (JP), Bilal Elhad (MAR), Tilman O'Donnell (US), Mikael Marklund (SE)
Musikalisches Konzept: Laurent Chétouane (FR), Mathias Halvorsen (NO), Tilman Kanitz (D), Artiom Shishkov (BLR)
Licht: Jan Maertens (BE), Johann Günther
Kostüme: Lydia Sonderegger (SUI)
Ton: Johann Günther
Dramaturgie: Marten Weise
Assistenz: Sarah Blumenfeld
Produktion: Christine Kammer, Hendrik Unger
weitere Stationen:
Wien, Hamburg, Athen (Onassis Culturla Centre, 9. – 11.12.2016) u.a.