Optimierung des menschlichen Gehirns

Theater- und Wissenschaftsprojekt

Medizinische und neurotechnologische Eingriffe in das Gehirn betreffen fundamental das menschliche Selbstverständnis, zielen Sie doch direkt auf den organischen Sitz unseres Bewusstseins und unserer Identität. Der Zugriff auf das Gehirn ist daher ähnlich umstritten wie der auf das Genom.
Der alte Wunsch nach menschlicher Verbesserung stellt durch die stetig wachsenden Möglichkeiten und Erkenntnisse der Neurologie und Neurotechnologie unsere Gesellschaft vor neue ethische Herausforderungen und Fragen. Denn auch wenn neurotechnologische Verfahren vorwiegend therapeutisch angewendet werden, eröffnen sie doch Möglichkeiten, menschliche Leistungen zu optimieren. Das wirft Fragen auf, wie: Wo sind die Grenzen der Verbesserung und was heißt eigentlich Verbesserung? Von welchem Menschenbild lassen wir uns leiten und welche zentrale Rolle spielt das Gehirn für unser Menschsein?
Das Projekt "Die Optimierung des menschlichen Gehirns" hat diese Fragen für ein junges Publikum aufbereitet. Das Theater Freiburg hat dafür ein einmaliges Kooperationsprojekt mit dem Interdisziplinären Ethik-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg entwickelt, das Theater mit gesellschaftlich relevanten Themen aus Medizin und Ethik verknüpft: Über den Zeitraum eines Jahres beschäftigten sich sechzig Jugendliche unter Anleitung von internationalen Wissenschaftlern und Künstlern mit den ethischen Dimensionen der "Optimierung des menschlichen Gehirns". In einer Recherchephase erarbeiteten sie wissenschaftliche Grundkenntnisse zu den Themen "Brain-Machine-Interfaces", "Deep-Brain-Stimulation", "Gehirndoping", "Visionen und Utopien vom Denken" und "Cyborg Fantasien". Die Ergebnisse wurden im April 2009 auf einem Kongress vorgestellt, zu dem auch internationale Wissenschaftler zu Vorträgen eingeladen waren. Den Abschluss bildete eine Theaterinszenierung unter der Regie von Hans- Werner Kroesinger am Theater Freiburg.

Künstlerische Leitung: Barbara Mundel
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Giovanno Maio
Beteiligte Künstler/innen und Wissenschaftler/innen: Prof. Dr. Aertsen, Emma Jordan & Gary Joplin, Uta Bittner, Prof. Dr. Nikkhah, Andreas Liebmann, Dr. Joachim Boldt, Prof. Dr. Berger, Tanja Krone, Tobias Eichinger, Prof. Dr. Weiller, Enrico Stolzenburg, Dr. Nicolas Eschenbruch, Frank Pauly, Marcus Lobbes, Dr. Oliver Müller

Kontakt

Theater Freiburg

Bertoldstraße 46

79098 Freiburg im Breisgau

www.theater.freiburg.de (externer Link, öffnet neues Fenster)