Re-exploring grotesque bodies

In Deutschland ist der progressive zeitgenössische Zirkus auf gutem Weg, den Anschluss an internationale Szenen zu finden, wo er bereits als eigenständige Sparte innerhalb der Darstellenden Künste firmiert. Der Zeitgenössische Zirkus hat das traditionelle Bild vom Zirkus als reine Unterhaltungsform unter anderem dadurch überwunden, dass er stärker Kooperationen mit dem Zeitgenössischen Tanz eingeht. Mit dem Zeitgenössischen Tanz verbindet sich der Zeitgenössische Zirkus durch seinen Blick auf die Körper sowie die Bewegung als Ausdrucksmittel. Das seit vier Jahren existierende CircusDanceFestival will aktuelle Ästhetiken und internationale Entwicklungen im Bereich Zeitgenössischer Zirkus präsentieren und ihm besonders in Deutschland eine größere Sichtbarkeit verschaffen.

Die 2023 in Köln stattfindende fünftägige Ausgabe des Festivals unter Leitung des Choreografen und Zirkuskünstlers Tim Behren kreist um das Thema „groteske Körper“. Sie widmet sich irritierenden, mit der Übertreibung spielenden oder clownesken künstlerischen Formen und Körperinszenierungen. Den Festivalauftakt bilden Arbeiten der spanischen Zirkuskünstler*in und Philosophin Elena Zanzu und des flämischen Choreografen und Zirkusperformer Alexander Vantournhout. Einen weiteren künstlerischen Höhepunkt des Festivals bildet die litauische Clownin und Tänzerin Marija Baraunauskaité. Während des gesamten Festivals ist die Filminstallation "Mr. Skeleton" des Preisträgers des Schweizer Grand Prix Darstellende Künste Martin Zimmermann begehbar, der im Rahmen eines Filmabends, unterstützt durch ARTE, vor Ort sein wird. Die neueste Produktion der britischen Performerin Laura Murphy wird als Teil des internationalen Ko-Produktionsprogramm begleitet.

Um dem Ziel einer nachhaltigen Strukturerweiterung der Sparten Zirkus und Tanz nahezukommen, werden im Rahmen des Festivals weitere Projekte realisiert: Mehrere Arbeitstreffen („Labore“) in einer  Hochschulkooperation zwischen dem Zentrum für Zeitgenössischen Tanz (ZZT) in Köln und dem ESAC – École Supérieure des Arts du Cirque in Brüssel; eine Film- und Diskussionsreihe in Kooperation mit ARTE; eine thematisch das Festival begleitende Publikation des Magazins VOICES in Kooperation mit der Zeitschrift Theater der Zeit. 

Künstlerische Leitung: Tim Behren
Kuratorische Beratung: Jenny Patschovsky, Valentina Barone
Geschäftsführung/Produktionsleitung: Mechtild Tellmann /  Luzie Schwarz 
Künstler:innen: Elena Zanzu, Alexander Vantournhout, Bastian Dausse, Muovipussi, Viktor Černicky, Alice Rende, Piet Van Dycke, Marija Baraunauskaité, Overhead Project u.a.

 

Internationale Termine:

Festival: Hochschule ESAC, Brüssel und ZZT, Köln: 1.2.–31.5.2023