Störung / Ha-fra-ah

Ein deutsch-israelisches Theater- und Wissenschaftsprojekt

Foto: Maurice Korbel. Künstler, Forschende und Menschen mit der Parkinsonschen Krankheit aus Freiburg und Israel loten "Störungen" krankheitstheoretisch, lebensweltlich und unterkulturell aus.

Die Störung, ein zentraler Begriff in der modernen Medizin, bildete den Ausgangspunkt eines langfristigen, interdisziplinären Forschungsprojektes des Theater Freiburg. Die Partner des Theaters für diese besondere Art der „künstlerischen Forschung“ waren das Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools der Universität Freiburg, die Company der Choreografin Yasmeen Godder in Tel Aviv sowie fünf neurowissenschaftliche Institute in Israel.
Häufig verengt sich bei neurologischen Störungen wie Morbus Parkinson der wissenschaftliche und ärztliche Blick auf das Gehirn. Es gilt als technisch und chemisch korrigierbares Organ. Anders in diesem Forschungsprojekt, das auf den positiven Erfahrungen von Tanzklassen für Menschen mit Parkinson aufbaute. Tänzer, als Experten für Bewegung, haben ihre Kenntnis über die Kontrolle von Bewegung gestaltend eingebracht. Ausgehend von der ‚Bewegungsstörung‘ wurden sowohl Grenzen als auch neue Möglichkeiten von Bewegungskontrolle erfahren. Erstmals wurden auch Nachwuchswissenschaftler mit einschlägigen Studienschwerpunkten sehr intensiv in die künstlerische Arbeit integriert und erhielten die Gelegenheit zu einem intensiven Austausch. Für Wissenschaft und Philosophie war diese Form der künstlerischen Recherche eine Möglichkeit, neue Wissensformen zu erschließen. Menschen, die mit Parkinson leben, Tänzer und Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Neurowissenschaften, Medizin, Mikrosystemtechnik und Ethik bildeten 2015 für ein Jahr lang ein „Forschungsteam“. Die Tänzer konnten ihre Erfahrungen in Form von ‚physical diaries‘ festhalten und zu Performances verdichten.

Die Ergebnisse wurden auf zwei Konferenzen anhand von Projektpäsentationen, Vorträgen, Performances, Installationen, Filmen und Berichten in Tel Aviv und Freiburg präsentiert.

Künstlerische Gesamtleitung: Barbara Mundel
Künstlerische Leitung: Josef Mackert
Projektleitung: Oliver Müller
Choreografie: Yasmeen Godder (IL), Company Yasmeen Godder (IL), Itzik Giuli (IL) u.a.
Kooperierende Institutionen: Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools der Universität Freiburg, Weizmann Institute of Science (IL), The Leslie and Susan Gonda Multidisciplinary Brain Research Center (IL), Israel Institute of Technology (Technion) (IL), Edmond and Lily Safra Center for Brain Sciences (Hebrew University) (IL).

Blog zum Forschungsprojekt

Die laufenden Ergebnisse dieses deutsch-israelischen Theater- und Wissenschaftsprojekts können Sie auf einem Blog verfolgen.

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Theater Freiburg

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