Textarbeit
Zwei Modelle zur Arbeit an zeitgenössischen Theatertexten
Die Sophiensaele kombinierten zwei Theaterprojekte, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Entwicklung zeitgenössischer Theatertexte und ihren Darstellungsformen auf der Bühne beschäftigen.
Wie narrative Texte auf die Bühne übertragen werden können, wurde an einem konkreten Beispiel erprobt: In Koproduktion mit dem Forum Freies Theater Düsseldorf inszenierte der Regisseur Jacob Wren Wolfgang Koeppens Roman "Der Tod in Rom" aus dem Jahre 1953 - einen Klassiker der deutschen Nachkriegsliteratur - als Theaterfassung.
Beim zweiten Projekt "Verschwinden" diente der gleichnamige neue Text des Dramatikers John Birke als Ausgangspunkt. Birke greift darin die Geschichte von Philip Staufen auf, einem Rumänen, der eines Tages in Toronto auftauchte und die Öffentlichkeit narrte, indem er einen Gedächtnisverlust vortäuschte. Die reale Vorlage wurde in einer Mischung aus Theaterinszenierung und Live-Hörspiel aufgearbeitet, teils fiktionalisiert und diente als Anknüpfungspunkt für eine erzählerisch-musikalische Befragung des Begriffs "Verschwinden": das absichtliche und unabsichtliche Verschwinden von Menschen, Dingen und Begriffen, das Verschwinden von Vergangenheit und Sicherheiten, das Verschwinden in parallele Realitäten. Auf die Bühne gebracht wurde "Verschwinden" vom Electronic Music Theater - einem Regie-, Kompositions- und Aufführungskollektiv.
Künstlerische Leitung: Amelie Deuflhard, Thomas Frank, Kathrin Tiedemann
Aufführungen "Der Tod in Rom": 9. - 17. Juni 2006, Festsaal, Sophiensaele Berlin
Weitere Veranstaltungsorte: Forum Freies Theater Düsseldorf
Aufführungen "Verschwinden": 29. November - 2. Dezember 2007, Festsaal, Sophiensaele Berlin
Weitere Veranstaltungsorte: Forum Freies Theater Düsseldorf
In Zusammenarbeit mit: brut Wien, TextXTND Frankfurt