Theatertreffen 2013

Gefördert als kulturelle Spitzeneinrichtung

Das Theatertreffen gilt als Gipfeltreffen des deutschsprachigen Theaters und wird jedes Jahr im Mai in Berlin ausgerichtet. Das Festival lädt die zehn bemerkenswertesten Aufführungen einer Saison aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Berlin ein.

Im Jahr 2013 feierte das Theatertreffen seinen 50. Geburtstag. Über fünf Jahrzehnte lang hat es einen Überblick der künstlerischen Entwicklungen an deutschsprachigen Bühnen geboten und sich als Publikumsfestival, Fachmesse und Talenteplattform etabliert. Mit einer Reihe von Sonderveranstaltungen wurde das 50. Jubiläum begangen. Mit einem Festakt und Interventionen in der Stadt blickte das Festival auf 50 Jahre zurück und fragte: Welche Erfahrungen und Entwicklungen aus der Vergangenheit sind für die Zukunft wichtig?

Rund 420 Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sichtete die Jury im Jahr 2013, zu der die Theaterkritiker/innen Vasco Boenisch, Anke Dürr, Ulrike Kahle-Steinweh, Christoph Leibold, Daniele Muscionico, Christine Wahl und Franz Wille gehörten.

Die zehn ausgewählten Inszenierungen waren:

Disabled Theater von Jérôme Bel / Theater Hora – Stiftung Züriwerk, Zürich. R. B. Jérôme Bel / Theater Hora – Stiftung Züriwerk, Zürich / Hebbel am Ufer, Berlin u.a.
Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht. Regie Sebastian Baumgarten. Schauspielhaus Zürich
Jeder stirbt für sich allein nach Hans Fallada. Regie Luk Perceval. Thalia Theater Hamburg
Krieg und Frieden nach Lew Tolstoi. Regie Sebastian Hartmann. Schauspiel Leipzig / Ruhrfestspiele Recklinghausen
Medea von Euripides. Regie Michael Thalheimer. Schauspiel Frankfurt
Murmel Murmel nach Dieter Roth. Regie Herbert Fritsch. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Orpheus steigt herab von Tennessee Williams. Regie Sebastian Nübling. Münchner Kammerspiele
Die Ratten von Gerhart Hauptmann. Regie Karin Henkel. Schauspiel Köln
Reise durch die Nacht von Friederike Mayröcker. Regie Katie Mitchell. Schauspiel Köln
Die Straße. Die Stadt. Der Überfall. von Elfriede Jelinek. Regie Johan Simons. Münchner Kammerspiele

Yvonne Büdenhölzer, Leiterin des Theatertreffens, sagte zur diesjährigen Auswahl: "Seit einem halben Jahrhundert feiert das Theatertreffen nun die herausragenden und zukunftsweisenden Arbeiten des deutschsprachigen Theaters. Auch in seiner 50. Ausgabe spiegelt das Festival die Vitalität und Vielgestaltigkeit der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Besonders bemerkenswert an der diesjährigen Auswahl ist die Rückbesinnung auf große Stoffe und Geschichten, auf Klassiker und Klassiker der Moderne – flankiert von Stückentwicklungen und neuen Texten. Im Zentrum der Inszenierungen steht oft eine Neubefragung sozialer Themen oder gesellschaftlicher Werte."

Unter dem Titel TT Talente gibt das Theatertreffen dem künstlerischen Nachwuchs eine eigene Plattform: der 1978 ins Leben gerufene Stückemarkt präsentiert als „Festival im Festival“ neue Stücke bisher unentdeckter europäischer Autoren sowie seit 2012 ein eingeladenes Theaterprojekt. Der Stückemarkt feierte 2013 seinen 35. Geburtstag und zog Bilanz. Eingeladen waren 35 Autoren, die seit 1978 für den Stückemarkt ausgewählt waren. Es wurden Werkaufträge für neue Kurzstücke vergeben, die zahlreiche Künstler in szenischen Lesungen und Hörspielen an drei Festivaltagen in der "PanAm Lounge" im Eden Haus präsentierten. In einem szenischen Archiv werden die Arbeiten der bereits verstorbenen Autoren zu sehen und zu hören sein.

Das Internationale Forum und das Theatertreffen-Blog boten jüngeren Theatermachern bzw. -kritikern die Chance zur professionellen Weiterentwicklung.

Publikation zum Jubiläum

Im Mai 2013 gaben die Berliner Festspiele eine Publikation mit dem Titel „Die ersten 50 Jahre. Ereignis und Disput: Das Theatertreffen“ im Buchverlag Theater der Zeit heraus. Neben Essays von Theatermachern, Kritikern und Dramaturgen sowie Bildstrecken, die von Bühnenbildnern kuratiert wurden, versammelte der Band Originalbeiträge namhafter Theaterautoren und fünfzig Zwischenrufe von Beobachtern und Persönlichkeiten, die das Theatertreffen geprägt haben.

Theatertreffen-Blog

Zum fünften Mal förderte das Theatertreffen neue Formate des Online-Journalismus. Kultur-Blogger, Zeichner, Fotografen, Kritiker, Video- und Radiojournalisten waren eingeladen, das Festival drei Wochen auf www.theatertreffen-blog.de (externer Link, öffnet neues Fenster) zu begleiten. Ziel ist es, den Online-Kulturjournalismus zu profilieren und Theaterthemen im Netz zu stärken.

Theatertreffen-Blog (externer Link, öffnet neues Fenster)

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