Walls

Iphigenia in Exile

An der Grenze zu Nordkorea © Ulrich Beck

Johann Wolfgang von Goethes Drama „Iphigenie auf Tauris“ zeigt die Menschen in ihrer historischen, religiösen und sozialen Determiniertheit und in dem Versuch, sich daraus zu befreien – innere wie äußere Grenzen zu überschreiten. Mit „Walls – Iphigenia in Exile“ erfuhr das Stück eine zeitgenössische Wiederauflage aus deutsch-koreanischer Perspektive. Die Neufassung war die Fortführung eines seit mehreren Jahren laufenden Austauschs deutscher und koreanischer Theatermacher, den das Goethe-Institut angeregt hatte. Vier koreanische und ein deutscher Regisseur interpretierten je einen Akt, zwei Autor/innen aus Deutschland und Südkorea bearbeiteten und ergänzten das Stück um neue Texte.
„Walls“ fragte anhand von Goethes klassischem Drama nach neuen und alten, nach verordneten und selbst gewählten Grenzen. Iphigenie ist auf dem politisch und geografisch abgeschotteten Tauris im Exil gefangen. Die Industrienationen Südkorea und Deutschland haben beide Erfahrung mit Teilung und Mauern. Trotz Wohlstands gibt es Tendenzen der Abschottung gegenüber Zuwanderern: Wen sperren wir aus, und wen sperren wir ein? Zugleich geht es um die zeitlosen Fragen nach Neigung und Pflicht, Wahrheit oder Lüge. Das Stück wurde durch ein deutsch-koreanisches Ensemble zweisprachig gespielt und hatte in Südkorea Premiere. Danach war es am Deutschen Theater Berlin im Repertoire zu sehen.

Künstlerische Leitung: Sonja Anders, Jungung Yang (KR)
Regie: Kon Yi (KR), Jungung Yang (KR), Kyungsung Lee (KR), ZinA Choi (KR), Tilmann Köhler
Bühne & Kostüme: Karoly Risz
Video & Musik: Daniel Hengst
Autoren: Mario Salazar, ZinA Choi (KR), Kon Yi (KR), Kyungsung Lee (KR)
Dramaturgie: Ulrich Beck, Danbi Yi (KR)
Produktionsleitung: Ulrich Beck, HeeJin Lee (KR)
Schauspieler/innen: Dakyung Yoon (KR), Hyun Jun Ji (KR), Kotti Yun (D/KR), Helmut Mooshammer, Sabine Waibel

Kontakt

Deutsches Theater

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10117 Berlin

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