Material
Ein Beitrag zur Archäologie der realen Existenz
Mit Material präsentiert der 1955 in Ost-Berlin geborene Thomas Heise seine individuelle Wahrnehmung deutscher Geschichte, die durch seine Lebenserfahrungen in der DDR geprägt wurde. Heise montiert Bild- und Tonmaterial, das er im Laufe der letzten dreißig Jahre im Zuge seiner künstlerischen Arbeit gesammelt hat, zu einer Installation, die ein eigenwilliges historisches Panorama abseits offizieller Geschichtsbilder entwirft. Man sieht Fragmente aus dem wirklichen Leben, Menschen auf der Straße, bei Parteiveranstaltungen, im Gefängnis, im Parlament; Alltagsbeobachtungen, die im Widerspruch standen zum offiziellen Selbstbild der DDR. Diese Aufnahmen entstanden in dem Wissen, dass sie aufbewahrt werden müssten für eine andere Zeit, in der sie öffentlich gezeigt werden dürften. Die ältesten Töne und Bilder stammen aus einer Reportageübung an der Filmhochschule Potsdam Babelsberg aus dem Jahr 1979. Die jüngsten Szenen zeigen beispielsweise Bilder vom Abriss des Palastes der Republik in Berlin.
Zusätzlich erscheint ein Arbeitsbuch mit DVD, in dem man zum ersten Mal Einblick in die Arbeit des Filmemachers bekommt, der vor allem mit seinen Dokumentarfilmen "Vaterland" und "Im Glück (Neger)" ein begeistertes Publikum in ganz Deutschland fand.
Künstler: Thomas Heise
Film:
Premiere zur 59. Berlinale 2009 am 12.02.2009
Weitere Vorführungen beim Festival Vision du reél, Nyon (CH) im April 2009, im Prater der Volksbühne Berlin am 11.05.2009, im Leipziger Centraltheater am 19.05.2009, beim Filmfestival Linz April 2010; ab 14.05.2009 deutschlandweit im Kino
Installation:
Deutsche Kinemathek, Berlin, 01.05.2009-09.11.2009 im Rahmen der Ausstellung "Wir waren so frei"
Akademie der Künste, Pariser Platz, Berlin, 09.07.2009-09.10.2009 im Rahmen der Ausstellung "Übergangsgesellschaft"
Kontakt
ma.ja.de filmproduktions GmbH
Marienplatz 1
04103 Leipzig