transmediale.11: Response:ability

Die transmediale gehört international zu den bedeutendsten Festivals für Kunst und die kreative Anwendung digitaler Medien.

Vom 1. bis 6. Februar 2011 präsentierte die transmediale.11 Kunstwerke, Live-Performances und Film-Screenings im Haus der Kulturen der Welt. Unter dem Titel RESPONSE:ABILITY widmete sie sich dem Netz als Echtzeit-Lebensraum. Künstler, Theoretiker und Aktivisten diskutierten über die neuen biopolitischen, ökonomischen und affektiven Dimensionen einer Gesellschaft, die zunehmend in diesem Echtzeit-Lebensraum lebt. Partizipation und Interaktion mittels andauernder Datenströme bilden die Merkmale unserer livegeschalteten Gesellschaft, so die These der Veranstalter. Dies verändert grundlegend die Art und Weise, wie wir Zusammenhänge wahrnehmen, Geschichten erzählen und soziale Beziehungen bilden.

Die transmediale.11 untersuchte das Internet im Hinblick auf die Verantwortung und Möglichkeiten seiner Nutzer, es als zentrale Handlungszone zu gestalten und vor der wachsenden politisch-juristischen Kontrolle zu verteidigen. So stellte das Festival die Frage, wie wir im konstanten Strom der Ereignisse handlungsfähig bleiben und selbstverantwortlich agieren können. Es ist auch eine Reflektion über das Netz als politischen Ort. Das Open Web, früher eine Systemvoraussetzung, wird zur umkämpften Ressource.

Programm
Neben täglichen kuratierten Film- und Video-Screenings gab es eine Woche lang Salons, Performances und Installationen von Künstlern wie Heather Kelley, Ursula Endlicher, ubermorgen.com und Evan Roth. Auf der Konferenz BODY:RESPONSE debattierten Gäste wie BIFO / Franco Berardi, Maurizio Lazzarato, Tim Etchells, Jordan Crandall, Mark Hansen, Carolyn Guertin, Paul Vanouse und Derrick de Kerckhove, wie der Mensch sich selbst als körperliches Wesen, den Raum und die Realität erlebt, in einer Zeit, da er sich im Netz zunehmend "entmaterialisiert" und digital erweitert. Auf der Unter-Konferenz Test Signals, organisiert von der Non-Profit Organisation Sourcefabric, diskutierten Radiomacher über die Zukunft des Radios im digitalen Zeitalter.

Wettbewerbe
Im Jahr 2011 gab es drei verschiedene Wettbewerbe: den transmediale Award für herausragende Kunstwerke, den Vilém Flusser Theory Award für theoretisch-kritische Werke und den neuen Open Web Award für Projekte, die sich für ein radikales, offenes Internet einsetzen.

Künstlerischer Leiter: Stephen Kovats
Künstler: BIFO / Franco Berardi, Heath Bunting, Jordan Crandall, Ursula Endlicher, Tim Etchells, Carolyn Guertin, Mark Hansen, Heather Kelley, Derrick de Kerckhove, Maurizio Lazzarato, Open Design City, Evan Roth, Sourcefabric, Elizabeth Stark, Peter Sunde, Kelly Sutton, ubermorgen.com, Paul Vanouse, Mushon Zer-Aviv u.a.

Die Online-Plattform

Die Website zum Festival bietet den Nutzern neben einer umfangreichen Suchfunktion nach Künstlern und Veranstaltungen eine Reihe partizipativer Möglichkeiten. Sie dokumentiert auch alle bisherigen Ausgaben der transmediale seit 1997.

www.transmediale.de (externer Link, öffnet neues Fenster)

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