transmediale 2013 BWPWAP

Die transmediale gehört international zu den bedeutendsten Festivals für Kunst und die kreative Anwendung digitaler Medien.

Unter dem Motto „BWPWAP – Back When Pluto Was a Planet“ erkundete die transmediale 2013 vom 29. Januar bis 3. Februar Veränderungen und Erfindungen, die in kulturellen, von Technologie gesteuerten Prozessen stattfinden. Das Akronym BWPWAP bezieht sich auf die Aberkennung von Plutos Planetenstatus im Jahr 2006 und steht seither für Dinge, die sich vor Kurzem mit großer Geschwindigkeit verändert haben. Die Herabstufung Plutos diente als Metapher für Verlagerungen in der Gegenwartskultur, die anhand der Themenstränge Users, Networks, Paper und Desire behandelt wurden. Wie Pluto selbst befinden sich diese Themenbereiche in der Krise: alle durchlaufen kulturelle, politische und wirtschaftliche Veränderungen. Ihr Krisenzustand wird als Möglichkeit für künstlerische Intervention und Reflexion angenommen.

Während der einen Plutotag umspannenden Festivalwoche versammelte die transmediale 2013 herausragende internationale Denker und Kulturproduzenten aus den Bereichen Kunst, Kultur und Medien. Am Eröffnungsabend wurde die Neueinstufung von Pluto als Hintergrundgeschichte zum Festivalthema eingeführt. Der Astronom Michael E. Brown, bekannt als “The Man Who Killed Pluto”, erklärte, warum Pluto nicht länger als Planet betrachtet wird.

Der Ausstellungsteil der transmediale beinhaltete die multifunktionale Installation Octo, die sich durch das HKW zog sowie die dreiteilige Ausstellung The Miseducation of Anya Major.

In Zusammenarbeit mit der Botschaft von Kanada präsentierte die transmediale die Marshall McLuhan Lecture 2013:Plutos, Plutocrats, & Plutoniummit dem kanadischen Philosophen und Wissenschaftstheoretiker Ian Hacking. Moderiert wurde sie von der Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston.

Themenstränge:
Users
Dieser Teil widmete sich dem User als einer der wichtigsten Figuren in der Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts. Er beleuchtete verschiedene Aspekte, zum Beispiel die geschichtliche Entwicklung der User-Kultur innerhalb der Konsumgesellschaft und der Kybernetik, und hat die wechselnden Rollen des Users aufgegriffen.

Networks
'Networks' beschäftigte sich mit (sozialen) Netzwerken und der Art und Weise, wie wir durch sie Freundschaften schließen und Kontakte knüpfen.

Paper
Der Themenstrang folgte der Geschichte des Papiers als transzendente kulturelle Form und setzte sich mit künstlerischen Bewegungen wie der Mail Art und der Visuellen Poesie, mit elektronischer Literatur und anderen Phänomenen auseinander.

Desire
Rund um das Thema 'Desire' erkundete die transmediale, wie die kritische Auseinandersetzung mit Sexualität und Pornografie die digitale Kultur und die Politik der Gegenwart beeinflussen kann.

Künstlerischer Leiter: Kristoffer Gansing
Mit Alejandro Jodorowsky (cl), Elizabeth Price (uk), Ian Hacking (ca), Lorraine Daston (us), Michael E. Brown (us), Sonia Landy Sheridan (us), Kenneth Goldsmith (us), Olga Goriunova (ru), Geert Lovink (nl), Eija-Liisa Ahtila (fi), Dennis Adams (us), John Smith (uk), Sandy Stone (us), Diane Torr (uk/ca), People Like Us (uk), Boris Hegenbart (de) , Felix Kubin (de), Vanessa Ramos-Velasquez (br), A Guy Called Gerald (uk), Demdike Stare (uk), Gatekeeper (us) u.v.a.

Die Online-Plattform

Die Website zum Festival bietet den Nutzern neben einer umfangreichen Suchfunktion nach Künstlern und Veranstaltungen eine Reihe partizipativer Möglichkeiten. Sie dokumentiert auch alle bisherigen Ausgaben der transmediale seit 1997.

www.transmediale.de (externer Link, öffnet neues Fenster)

Grußwort des Vorstands der Kulturstiftung des Bundes zur transmediale 2013

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