Über Lebenskunst

Initiative für Kultur und Nachhaltigkeit

Festival Über Lebenskunst

Globale Gerechtigkeit und der gesellschaftliche Umbau hin zu einer nachhaltigen Lebensweise sind derzeit die größten Herausforderungen für uns alle, ganz gleich, an welchem Ort wir leben. Wie wollen, können, sollen wir in Zukunft leben, ohne unsere Lebensgrundlage zu zerstören? Wie können wir lernen, neue Wege zu denken? Und wie kommen wir vom Wissen zum Handeln? Ist Zukunftsfähigkeit eine Kulturtechnik, die wir entwickeln und einüben können? Wie könnte eine Lebenskunst für das 21. Jahrhundert aussehen?
Über Lebenskunst, ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt, machte sich gemeinsam mit Partnern aus Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung, Politik und Zivilgesellschaft auf die Suche nach alternativen Lebensweisen für das 21. Jahrhundert. In einer Veranstaltungsreihe, Aktionen und Installationen im Stadtraum von Berlin und einem großen Festival vom 17. bis 21. August 2011 im HKW Berlin präsentierte die Initiative künstlerische Projekte, die Kunst und Alltagspraxis miteinander verbinden. Die Initiative Über Lebenskunst lief Ende 2012 aus.

Über Lebenskunst.Initiativen

Bereits im April 2010 startete das auf zwei Jahre angelegte Projekt mit dem Call For Future (externer Link, öffnet neues Fenster): Gesucht wurden Initiativen aus bzw. für Berlin mit Partnern aus aller Welt, die in beispielhaften Projekten Kultur und Nachhaltigkeit verbinden und neue Handlungsansätze wagen. Der Call For Future verzeichnete einen überwältigenden Zuspruch: Über 850 Bewerbungen von Initiativen und Einzelpersonen aus der ganzen Welt gingen ein; eine international besetzte Jury wählte im August 2010 daraus 14 Über Lebenskunst.Initiativen aus, die ein Jahr lang gefördert wurden.

Über Lebenskunst.Vorratskammer

Im Juli 2010 begann die Künstlerinnen-Gruppe myvillages.org eine Lebensmittel-Vorratskammer (externer Link, öffnet neues Fenster) anzulegen. Ziel war, pünktlich zum Festival im August 2011 die Besucher mit Lebensmitteln zu bewirten, die alle aus dem Stadtgebiet oder der unmittelbaren Umgebung Berlins stammen. Das Konzept der Vorratskammer ging jedoch weit über die bloße Bewirtung hinaus: Das Sammeln, die Herkunft der Lebensmittel, Formen des Handels und Austausches und die dazugehörigen Geschichten waren Teil des Projekts.

Über Lebenskunst.Schule

Junge Menschen sind die Protagonisten der Zukunft. Über Lebenskunst wollte ihre Kompetenzen und ihre Kreativität für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft stärken und hatte deshalb einen Bildungsschwerpunkt eingerichtet. Das mit dem Institut Futur der Freien Universität Berlin entwickelte Programm Über Lebenskunst.Schule (externer Link, öffnet neues Fenster) brachte erstmals künstlerische Strategien mit dem Konzept "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) zusammen. 18 ausgewählte Künstler/innen und Kulturschaffende aus dem ganzen Bundesgebiet wurden in zehn Modulen qualifiziert und praxisorientiert auf die Arbeit mit Schüler/innen vorbereitet. Gemeinsam mit Partnerschulen entwickelten sie Kultur- und Nachhaltigkeits-Projekte, die sie bereits beim Festival Über Lebenskunst vorstellten. Eine umfangreiche Onlinepublikation (externer Link, öffnet neues Fenster) dokumentiert das Projekt.

Über Lebenskunst.Klub

Von März bis Mai 2011 lud der Über Lebenskunst.Klub (externer Link, öffnet neues Fenster) deutsche und internationale Initiativen und Aktivist/innen, Wissenschaftler/innen, Musiker/innen und Performer/innen ein, um eine zeitgemäße künstlerische und kulturelle Praxis der Nachhaltigkeit zu erproben und kritisch zu reflektieren. Jeder Klubtag endete mit einer öffentlichen Abendveranstaltung, bei der die eingeladenen Gäste aus Kunst und Kultur sich in Diskurs- und Musikformaten Fragen der Nachhaltigkeit widmeten.

Über Lebenskunst.Festival

Das große Festival (externer Link, öffnet neues Fenster) vom 17. bis 21. August 2011 brachte zahlreiche Künstler, Wissenschaftler und Aktivisten zusammen, die ihre Visionen zum Thema Kultur und Nachhaltigkeit in einem umfassenden Programm vorstellten: Installationen in und um das HKW Berlin beschäftigten sich mit Themen wie dem Recyceln von Abfall und Regenwasser oder der Nutzung von Sonnenlicht. In Performances wurden Ideen eines wahrhaft bewussten Lebens und der Beschränkung auf das Wesentliche vorgestellt. Ein Filmprogramm und Konzerte, u.a. mit Bonaparte, einem DJ-Set von Peaches und der Avantgarde-Formation zeitkratzer, ergänzten die künstlerischen Ansätze zum Thema Nachhaltigkeit. Weitere Programmpunkte waren die Vorstellung der 14, von einer Jury ausgewählten Über Lebenskunst.Initiativen, Workshops zu Themen wie Mobilität oder Ernährung, eine Präsentation des Bildungsprogramms Über Lebenskunst.Schule und eine Konferenz, die in Diskurs und Performances sechs Weltregionen zusammenbrachte.

Über Lebenskunst.Publikationen

Die im Rahmen von Über Lebenskunst entstandenen Publikationen (externer Link, öffnet neues Fenster) widmen sich programmatisch der Aktualisierung einer Lebenskunst für das 21. Jahrhundert. Die von Susanne Stemmler und Katharina Narbutovic herausgegebene Anthologie „Über Lebenskunst – Utopien nach der Krise“ versammelt Texte namhafter Autor/innen zur Thematik zukünftiger Lebensweisen unter den Bedingungen der ökologischen Krise.


Die Kulturstiftung des Bundes stellte 3,57 Mio. Euro für die Initiative für Kultur und Nachhaltigkeit Über Lebenskunst in den Jahren 2010 bis 2012 zur Verfügung.

Die Über Lebenskunst-Website

liefert auch nach Projektende detaillierte Informationen zu den geförderten Initiativen, zum Bildungsprogramm und weiteren Aktivitäten. Ein umfangreicher Community-Bereich auf der Website bot allen Interessierten die Möglichkeit, eigene Projekte zum Thema Nachhaltigkeit vorzustellen und sich zu vernetzen.

www.ueber-lebenskunst.org (externer Link, öffnet neues Fenster)

Festival Über Lebenskunst

Festival Über Lebenskunst, 17. bis 21. August 2011, HKW Berlin

Umweltbilanz von Über Lebenskunst

Über Lebenskunst hat 2010 und 2011 die eigene Wirtschaftsweise, den Ressourcenverbrauch und die umweltschädlichen Auswirkungen der Projektaktivitäten überprüft mit dem Ziel, den ökologischen Footprint zu minimieren. Das Öko-Institut hat das Projekt mit einer wissenschaftlichen Studie begleitet. Den Abschlussbericht können Sie hier herunterladen:

Umweltbilanz (PDF)

Über Lebenskunst-Leitfaden

Über Lebenskunst hat mit Unterstützung des Öko-Instituts e.V. einen Leitfaden entwickelt. Er richtet sich an Projektverantwortliche, die Kunst- und Kulturveranstaltungen umweltbewusst und nachhaltig planen und umsetzen wollen. Der Über Lebenskunst.Leitfaden gibt hierfür Anregungen und Ideen von der Konzeption bis zur Entsorgung von Materialien, von der Mobilität bis zur papierarmen Öffentlichkeitsarbeit. Den Leitfaden können Sie hier herunterladen:

Über Lebenskunst-Leitfaden (PDF)

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