500 Jahre mit Luther

Veranstaltungsreihe im Rahmen des Festivals Lux aeterna

Khan Akram, iTMOI © Louis Fernandez

Vor 500 Jahren erschütterte die Reformation Europa und die Welt. Wie gegenwärtig die Auswirkungen dieses Ereignisses sind, das die Ordnung in Europa nachhaltig geprägt hat, illustrierten die fünf Projekte der Reihe „500 Jahre mit Luther“, die im Rahmen des Hamburger Festivals „Lux aeterna“ stattfanden. Die fünf aufwändigen Produktionen, die auch Bezug auf das Motto der Lutherdekade „Bild und Bibel“ nahmen, verknüpften ausgewähltes Musikrepertoire der Epoche mit Licht- und Videokunst, Lesung und zeitgenössischem Tanz. Die Projekte setzten sich dabei mit zentralen Themen der Reformation wie Glaube, Macht und Kommunikation vor dem Hintergrund unserer heutigen Lebenswirklichkeit auseinander. Dadurch kreierten sie neue Zugänge zur Ideen- und Lebenswelt Luthers und der Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Eine wissenschaftliche Vortragsreihe an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg begleitete die Veranstaltungen.

Der chinesische Komponist Tan Dun schrieb mit „Water Passion“ die Matthäus-Passion des 21. Jahrhunderts. Er setzte das Matthäusevangelium mit einer unkonventionellen Instrumentation in Szene.

In „Krieg und Frieden“ thematisierte der katalanische Gambist und Historiker Jordi Savall die aus der Reformation resultierenden Religionskonflikte und Umwälzungen des europäischen Machtgefüges. Hundert Jahre Krieg und Frieden zeichnete er anhand eines musikalischen Freskos nach.

Glaube und Erneuerungswille vereinten Martin Luther und Erasmus von Rotterdam, die in regem Briefwechsel standen. In „Erasmus von Rotterdam – Lob der Torheit“ wurde aus diesen Briefen rezitiert, eingerahmt von Musikwerken, die zeigten, mit welcher Macht die Reformation alle Bereiche des Lebens beeinflusste.

In „iTMOi – in the Mind of Igor“ setzte sich der Londoner Choreograf Akram Khan mit dem im Zentrum von Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ stehenden Opferritual mit Blick auf die biblische Geschichte von Abraham und Isaak auseinander.

Ort, Musik und Bild verschmolzen in „Darkness & Light“ zu einem Raum-Klang-Erlebnis. Die Musik der Orgel, die als wichtigstes Instrument der protestantischen Kirchenmusik galt, erklang hier zu großformatigen Videoprojektionen der australischen Künstlerin Lynette Wallworth.

Künstlerische Leitung: Christoph Lieben-Seutter
Komponist: Tan Dun (CN)
Solist: Bernard Foccroulle (BE)
Musikalischer Leiter und Solist: Jordi Savall (ES)
Kamera: Lynette Wallworth (AU)
Ensembles: Akram Khan Company (GB) (Tanz), Chorakademie Lübeck, Hespèrion XXI (ES), La Capella Reial de Catalunya (ES), Le Concert des Nations (ES)

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