Cinema Jenin – A Symphony
Musikalische Hommage an das Cinema Jenin
Im August 2010 öffnete das seit Beginn der ersten Intifada 1987 geschlossene und seither stark beschädigte Kino der Stadt Jenin im Westjordanland wieder seine Tore. Neben zwei weiteren Lichtspielhäusern in Ramallah und Nablus ist es heute das einzige der Öffentlichkeit zugängliche Kino der gesamten Westbank. Die Idee zu seiner Wiederherstellung fasste der Regisseur Marcus Vetter bei den Dreharbeiten zu seiner vielfach ausgezeichneten Dokumentation „Heart of Jenin“. Gemeinsam mit Ismael Khatib initiierte er den Wiederaufbau und begleitete die folgenden Arbeiten bis zur Neueröffnung mit seiner Kamera. Aus diesem Material entstand die Dokumentation „Cinema Jenin“.
Die Dresdner Sinfoniker unter der Leitung von Andrea Molino brachten im Oktober 2011 mit "Cinema Jenin - A Symphony" ein Werk zur Uraufführung, das der iranische Komponist Kayhan Kalhor für das Kino in Jenin und den Mut und die Beharrlichkeit seiner Retter schrieb. Kalhor lässt in seine Musik die traditionelle persische Klassik, Elemente kurdischer Volksmusik und Folklore aus verschiedensten Regionen einfließen. Kalhors obertonreiche Improvisationen weben sich in den klassisch-europäischen Orchesterklang ein und bilden eine faszinierende Klangsymbiose von Ost und West. Der Komponist, der zu den weltweit bekanntesten Kamancheh-Spielern zählt, wirkte gemeinsam mit vier weiteren Interpreten arabisch-orientalischer Instrumente am Konzert in Hellerau mit. Die künstlerische Leitung hatte Andrea Molino (CH) inne, als Musiker wirkten die Dresdner Sinfoniker, Kayhan Kalhor (Kamancheh), Kamil Shajrawi (Oud), Ali Bahrami (Santur), Sa‘ad Mohamed Hassan (Arabische Violine) und Shane Shanahan (Percussion) mit.
Symphony for Palestine
Es war ein lang gehegter Plan: Die Dresdner Sinfoniker reisten Ende Mai 2013 nach Israel und in das Westjordanland, um die "Symphony for Palestine" des iranischen Komponisten Kayhan Kalhor gemeinsam mit palästinensischen und aserbaidschanischen Solisten zur Aufführung zu bringen. Gewidmet ist das Werk Juliano Mer-Khamis, dem ermordeten Leiter des Freedom Theatres in Jenin, sowie dem elfjährigen Jungen Ahmed Khatib, den ein israelischer Soldat 2005 erschoss, weil er seine Wasserpistole für eine scharfe Waffe hielt. Seine Geschichte ging um die Welt, denn seine Eltern spendeten Ahmeds Organe fünf israelischen Kindern.
Inspiriert von diesen tragischen Ereignissen, verknüpfte der iranische Komponist Kayhan Kalhor traditionelle persische Melodien sowie Elemente arabischer Volksmusik mit dem Klang eines europäischen Streichorchesters und traditionellen orientalischen Musikinstrumenten. Die Dresdner Sinfoniker, die sich seit vielen Jahren intensiv zeitgenössischen Werken des orientalischen Kulturraums widmen, sahen sich mit diesem Projekt als Mittler zwischen den Kulturen.
Künstlerische Leitung: Andrea Molino
Dresdner Sinfoniker mit Mehri Asadullayeva (Kamancheh), Kamil Shajrawi (Arabische Violine), Nermin Hasanova (Qanun), Emil Bishara (Oud), Maen Ghoul (Percussion).
"Symphony for Palestine" wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Landeshauptstadt Dresden - Amt für Kultur und Denkmalschutz, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und war eine Koproduktion der Dresdner Sinfoniker und Ben Deiß.
Kontakt
Dresdner Sinfoniker
Bärensteiner Straße 30
01277 Dresden
www.dresdner-sinfoniker.de (externer Link, öffnet neues Fenster)