Jerusalem Symphony Orchestra

Projektbeschreibung

Anlässlich des deutsch-jüdischen Festjahrs 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland reisten das Jerusalem Symphony Orchestra (JSO) und sein neuer amerikanisch-israelischer Chefdirigent Steven Sloane Ende Juni 2021 durch Deutschland. Mit dieser Konzerttournee war das JSO als führendes israelisches Orchester seit über zehn Jahren erstmals wieder in Deutschland zu sehen.

Das JSO wurde 1936 maßgeblich von Emigranten aus Deutschland gegründet und gilt seitdem – neben dem im selben Jahr in Tel Aviv gegründeten Israel Philharmonic Orchestra – als führendes israelisches Orchester. Die Tournee führte in die Hamburger Elbphilharmonie, nach Berlin und schließlich nach Bochum, wo Steven Sloane seit 1994 als Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker wirkte. Bei den insgesamt vier Konzerten an unterschiedlichen Orten hatten Schülerinnen, Medienvertreter und weitere Konzertgäste anschließend die Gelegenheit, mit dem Orchester ins Gespräch zu kommen, u. a. über das Wirken jüdischer Musikerinnen und Musiker.

Als Referenz an die deutschen Gastgeber stand das 4. Klavierkonzert von Ludwig von Beethoven auf dem Programm, dessen Orchesterwerke grundlegend zur Entwicklung der europäischen Orchesterkultur – und damit letztlich auch zur Gründung des JSO – beigetragen haben. Mit Gustav Mahler und Igor Strawinsky waren zwei Klassiker vertreten, die auf die weitere Entwicklung der Musik im 20. und 21. Jahrhunderts maßgeblichen Einfluss hatten. Mahler, dessen Werke – ebenso wie die von Strawinsky – im nationalsozialistischen Deutschland als entartet galten, gehört zu den wichtigsten jüdischen Komponisten überhaupt. Seine Auferstehungssymphonie, mit der die Tournee beschlossen wurde, kann als ein religiöses Bekenntniswerk jenseits eines bestimmten Glaubens gelten.

Die Konzerte umfassten darüber hinaus Werke von zwei zeitgenössischen israelischen Komponisten unterschiedlicher Generationen, für die sich Steven Sloane seit Jahren einsetzt und deren Arbeit maßgeblich von ihrer Lebenserfahrung in Deutschland geprägt wurde. Der 1935 in Tel Aviv geborene Noam Sheriff kam bereits in den 50er Jahren nach Berlin, um Komposition bei Boris Blacher zu studieren; später hat er u. a. an der Kölner Musikhochschule gelehrt. Sheriff, der 2018 starb, gilt nach wie vor als wichtigster israelischer Komponist. Der 1950 ebenfalls in Tel Aviv geborene – und auch von Noam Sheriff sehr geschätzte – palästinensische Komponist Samir Odeh-Tamimi lebt schon seit seiner Studienzeit in Deutschland und besitzt neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Dirigent: Steven Sloane
Pianistin: Elisabeth Leonskaja u. a.

Aufführungen: am 19.6., 22.6., 24.6. und 25.6.2021 in Hamburg, Berlin und Bochum

Termine

Aktuell keine bevorstehenden Termine

Kontakt

The Jerusalem Symphony Orchestra


The Henry Crown Symphony Hall
5 Chopin street
P.O.Box 4640, Jerusalem 91040

www.jso.co.il (externer Link, öffnet neues Fenster)