Oshi-Deutsch: Die DDR-Kinder von Namibia

Ein namibisch-deutsches Theaterprojekt – gefördert im Fonds TURN

"Oshi-Deutsch", Copyright: Centre for Applied Social Sciences (CASS), Windhoek, Namibia, 1997

„Oshi-Deutsch“ griff die Geschichte der sogenannten DDR-Kinder von Namibia auf. Im Zuge des Unabhängigkeitskampfes der South West African People’s Organization (SWAPO) gegen das damalige Südwestafrika und sein Apartheid-Regime kam es 1978 zu einem blutigen Bombardement des Flüchtlingslagers Kasinga, in dem viele namibische Oshivambos Zuflucht gesucht hatten. Etwa vierhundert namibische Kinder wurden daraufhin von der sozialistischen SWAPO in die DDR in Sicherheit gebracht. Dort wuchsen die traumatisierten Kinder in abgeschotteten Heimen heran. Wenngleich ihnen einige namibische Lieder, Tänze und Kochrezepte beigebracht wurden, erhielten sie vor allem eine sozialistische Erziehung deutscher Prägung, um sie auf ihre Rolle als künftige Führungseliten in Namibia vorzubereiten. Wenige Monate nach dem Fall der Berliner Mauer erlangte Namibia seine Unabhängigkeit und die SWAPO kam an die Regierung. Diese historische Koinzidenz genügte der deutschen Regierung, um das Schicksal der DDR-Kinder zu besiegeln: Im Jahr 1990 wurden sie erneut aus dem gewohnten Kontext gerissen und nach Namibia abgeschoben.

Auf der Grundlage von Interviews mit ehemaligen DDR-Kindern in Namibia und mit ehemaligen Erzieher/innen in Deutschland erarbeiteten Regisseur/innen und Darsteller/innen des College of the Arts Namibia und des Theaters Osnabrück gemeinsam ein Theaterstück, das sich auf Oshiwambo, Deutsch und Englisch den komplexen Begriffen von Heimat und Identität näherte.

Künstlerische Leitung: Dr. Ralf Waldschmidt, Theater Osnabrück (Deutschland), Mrs. Angelika Schoeder, College of the Arts (Namibia), Projektleitung: Anja Deu, Theater Osnabrück (Deutschland), Mitarbeit Projektorganisation: Raphaela Weeke, Theater Osnabrück (Deutschland)

Regie: Gernot Grünewald (Deutschland), Regie und Projektleitung: Sandy Rudd, Collage of the Art, (Namibia), Dramaturgie: Marie Senf, Theater Osnabrück (Deutschland), Ndinomholo Ndilula (Namibia), Bühnenbild: Michael Köpke (Deutschland), Kostüm: Cynthia Schimming (Namibia), Komposition Musik: Richardo Gaalelekwe Mosimane aka Elemotho (Namibia)
Schauspieler/innen: 3 Schauspieler vom Schauspiel-Ensemble Osnabrück (Deutschland), Ndinomholo Ndilula (Namibia), Helouis Goraseb (Namibia), Tänzerin: Beatrix Munyama (Namibia), Musiker: Richardo Gaalelekwe Mosimane, Samuel Batola (Kongo)

Ehemaliges "DDR-Kind", Koordination der Interviews in Namibia und Darstellerin: Naita Hishoono, (Namibia), Journalistin, Namibia Istitute for Democracy

 

Alle Aufführungen

Fr, 27.05.2016, 19.30, Opening night Osnabrück
So, 29.05.2016, 19.30, Osnabrück
Mi, 1.06.2016, 19.30, Osnabrück
Sa. 04.06.2016, 19.30, Staßfurt
Mo, 06.06.2016, 18.00, Güstrow
Mi, 08.06.2016, 19.30, Osnabrück
Fr, 10.06.2016, 19.30 Osnabrück
Di, 14.06.2016, 19.30, Osnabrück
Do, 16.06.2016, 19.30, Osnabrück
Fr, 17.06.2016, 19.30 Osnabrück
Di, 21.06.2016, 19.30, Closing night Osnabrück

Weitere Termine

Windhoek, Namibia, Courtyard Theater (COTA): 3.9.2016-4.9.2016
Windhoek-Katatura, Namibia, KCKA (Boiler Haus): 5.9.2016-6.9.2016
Oshakati, Namibia: 10.9.2016-11.09.2016

TURN – Fonds für künstlerische Kooperationen zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern

Mit dem Fonds TURN möchte die Kulturstiftung des Bundes möglichst viele unterschiedliche Institutionen in Deutschland anregen, sich mit dem künstlerischen Schaffen und den kulturellen Debatten in afrikanischen Ländern zu beschäftigen.

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Kontakt

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Domhof 10/11

49074 Osnabrück

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