80 Jahre Frauenordination im Judentum

Zur Rolle von Frauen in Führungspositionen von Religionsgemeinschaften

Unterricht an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin (1935): Leo Baeck Institute New York

2015 jährte sich die Ordination von Regina Jonas (Berlin 1902– Auschwitz 1944) zum 80. Mal. Ihr Rabbinatsdiplom markiert den Anfang der Gleichberechtigung jüdischer Frauen auch im geistlichen Amt, die allerdings mit der Schoa ein jähes Ende nahm. Als 1972 in den USA Sally Priesand ordiniert wurde, galt diese für lange Zeit als erste Rabbinerin der Welt. Dass vor ihr bereits 1935 eine Absolventin der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums diesen Status erreicht hatte, gelangte erst in den 1990er Jahren wieder ins öffentliche Bewusstsein. Die international und interdisziplinär ausgerichtete englischsprachige Konferenz „The Role of Women’s Leadership in Faith Communities“ wollte zum einen die erfolgreiche Emanzipationsgeschichte jüdischer Frauen in Deutschland ins öffentliche Gedächtnis zurückrufen. Der Vergleich mit Reformprozessen in den Kirchen zeigte die Nähe von Judentum und Christentum in ihrer jeweiligen Auseinandersetzung mit Tradition und Erneuerung. Die Konferenz sollte Grundlagen für eine wissenschaftliche Historisierung und Kontextualisierung feministischer Aufbrüche im Judentum schaffen und dazu beitragen, die jüdische theologische Frauenforschung in Form eines Netzwerkes oder auch einer Forschungsstelle zu verstetigen und zu institutionalisieren.

Künstlerische Leitung: Rabbiner Bradley Shavit Artson (US)

Referent/innen: Bradley Shavit Artson (US), Rachel Elior (IL), Edyta Gawron (PL), Atina Grossman (US), Walter Homolka, Elisa Klapheck, Pamela S. Nadell (US), Gail Twersky Reimer (US), Shuly Rubin Schwartz (US), Esther I. Seidel (GB), Christina von Braun, Katharina von Kellenbach (US), Anna Chipczynska (PL)

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