Einbruch der Dunkelheit
Internationale Konferenz zu Theorie & Praxis der Selbstermächtigung in Zeiten digitaler Kontrolle
Die Kulturstiftung des Bundes veranstaltete in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz eine Konferenz zum Thema Transparenz und Verborgenheit. Philosophen, Künstler, Sozialwissenschaftler und Netzaktivisten waren eingeladen, über drängende Fragen in der Post-Snowden-Welt zu streiten.
Spätestens seit den NSA-Skandalen ist ein wachsendes Bedürfnis nach mehr Privatsphäre, mehr Verborgenheit, eben mehr „Dunkelheit“ im persönlichen Leben greifbar. Die Konferenz „Einbruch der Dunkelheit“ der Kulturstiftung des Bundes untersuchte in drei Schritten die Optionen, Strategien und Techniken der Selbstermächtigung in der digital vernetzten Gesellschaft. „Kritik der Wachsamkeit“ hinterfragte den Glauben an technische Lösungen und permanentes Angeschlossensein. „Politik des Schlafs“ befragte die einzig möglich scheinende Gegenposition nach Frei- und Schutzräumen für Rückzug und Entnetzung. Der dritte Teil der Konferenz, „Freiheit in Zeiten des Netzes“, suchte den Ausgleich zwischen Technikglaube und Technikentzug und aktualisierte die Forderung nach informationeller Selbstbestimmung.
Der Wunsch nach digitaler Privatheit war lange Zeit nur von Cypher-Punks realisierbar, die das Verschlüsseln von Kommunikation zur Kunst erhoben haben. Heute soll sich auch die Gesamtgesellschaft diesen Wunsch erfüllen können. „Einbruch der Dunkelheit“ rollte das Feld von seinem dunklen Pol her auf: Welche traditionell wichtigen Geheimnisse, Privatheiten und Intransparenzen drohen verloren zu gehen? Welche neuen Dunkelheiten entstehen? Welche gesellschaftlichen Folgen haben diese Entwicklungen, und wie kann man steuernd in sie eingreifen?
Am 25. und 26. Januar 2014 fanden in der Berliner Volksbühne moderierte Vorträge, Gespräche, Panels, Lesungen, Filmvorführungen, Performances und Workshops statt. Auf drei Bühnen wurde parallel hingesehen, analysiert und diskutiert. Zu den Gästen zählten unter anderem der Futurist Bruce Sterling, Mitbegründer der Cyber-Punk-Bewegung und Kopf der Viridian-Design-Bewegung, („Cyber-Grüne“), der Publizist Evgeny Morozov, führender Internetkritiker in den USA, der Privacy-Aktivist Jacob Appelbaum, der Sozialwissenschaftler Urs Stäheli, der Schriftsteller Dietmar Dath, der Philosoph Robert Pfaller und das internationale Künstlerkollektiv andcompany&Co.
Vorträge zum Nachlesen
Hier bieten wir Ihnen einige Vorträge der Konferenz als PDF-Dokumente zum Download.
Krystian Woznicki
Gewohnheiten und Gesetze
Wie sieht Selbstermächtigung in Zeiten digitaler Kontrolle aus?
Micah L. Sifry
What Swartz, Lessig, Assange & Snowden have to teach us
Volker Gerhardt
Die digitale Innovation
Die Technik erschließt das Bewusstsein
Mercedes Bunz
The internet mistake
Matthew Wolf-Meyer
Tucked in: Social and Anti-Social Sleep, Surveillance and Security
Thierry Paquot
Quelques propos pour „As darkness falls“
„Einbruch der Dunkelheit − Internationale Konferenz zu Theorie & Praxis der Selbstermächtigung in Zeiten digitaler Kontrolle“ war eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
Konzept und Leitung: Krystian Woznicki / berlinergazette.de (externer Link, öffnet neues Fenster)
Mitarbeit: Sabrina Apitz, Leonie Geiger, Florian Kosak, Chris Piallat, Magdalena Taube / berlinergazette.de (externer Link, öffnet neues Fenster)
Produktion & Presse: sauerbrey | raabe . büro für kulturelle angelegenheiten.
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