Mehr Vertrauen in Inhalte

Leipziger Konferenz zur europäischen Medienpolitik - das Potential von Ko- und Selbstregulierung in den digitalen Medien - im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands

Besonders im Hinblick auf jugendliche Nutzer fehlt es an Strukturen, die das Auffinden von qualitativ hochwertigen, vertrauenswürdigen Inhalten in den Medien und besonders im Internet erleichtern. Für unerfahrene Nutzer ist es oft schwierig, qualitätsvolle Inhalte aus einem uferlosen Angebot herauszufiltern. Kommerzielle Anbieter haben naturgemäß an der Einhaltung von Qualitätsstandards wenig Interesse. Deshalb wurde auf diesem Kongress diskutiert, welche Maßnahmen dazu beitragen könnten, das Vertrauen der Nutzer in Qualität und Sicherheit der Medieninhalte und in die Seriosität der Anbieter zu stärken. Ein Weg wäre beispielsweise die Unterstützung von Initiativen - häufig sind es noch grassroot-Unternehmungen - , die gesellschaftlich wichtige Inhalte nicht-kommerziell anbieten. Denkbar wäre auch eine Initiative, beispielsweise eine zu diesem Zweck gegründete Stiftung, die mit den großen kommerziellen Providern (AOL, T-Online etc.) aushandelt, dass diese gesellschaftlich wichtigen Inhalte nicht-kommerziell vertrieben werden.

Im Austausch mit Vertretern von europäischen Medienunternehmen, Regierungen und Verbänden verfolgte der Kongress hauptsächlich zwei Ziele: zum einen die Etablierung eines internationalen Netzwerks zur Vermittlung von vertrauenswürdigen, qualitätvollen und barrierefreien Inhalten im Internet; zum anderen die Förderung einer europäischen Diskussion über qualitätssichernde Verfahren der Selbst- und Ko-Regulierung von Medienanbietern - wofür es in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern schon erfolgreiche Beispiele gibt wie die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia Dienstanbieter (FSM), den Deutschen Werberat oder den Deutschen Presserat. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Medientreffpunkt Mitteldeutschland e.V.

Ein wichtiges Ergebnis der Konferenz war der Vorschlag, einen Raum für Kinder im Internet zu schaffen. Stattliche und nicht-staatliche Organisationen, die Medienindustrie, Erziehungs- und Bildungsinstitutionen sowie Eltern wurden aufgefordert, sich verstärkt für dieses Ziel zu engagieren.

Als ein Vorbild für andere Mitgliedsstaaten würdigten die Teilnehmer die deutsche Initiative "Ein Netz für Kinder". Es soll durch eine "Positivliste" und die Förderung von kindgerechten Internetangeboten einen sicheren, umfangreichen und qualitätsvollen Surfraum schaffen.

Kontakt

Susanne Ding
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien(BKM), Referat K 31

Office of the Federal Government Commissioner for Culture

and the Media, Division K 31

Tel: +49 (0)30 · 186 81 49 17

E-Mail: k31​(at)​bkm.bmi.bund.de

www.bkm-eu2007.de (externer Link, öffnet neues Fenster)